Je weniger Speckauflage Jungsauen bei der ersten Belegung aufweisen, desto schlechter werden sie tendenziell trächtig. Denn im Körperfett sind Hormone eingelagert, die wichtige Aufgaben beim Fruchtbarkeitsgeschehen ausüben und bei Bedarf mobilisiert werden können. Sind die Hormone nicht in ausreichender Menge verfügbar, können z. B. schwach ausgeprägte äußere Brunstsymptome die Folge sein. Bei der Eigenleistungsprüfung mit ca. 90 kg Lebendgewicht weisen die Jungsauen im Schnitt nur 9 bis 10 mm Rückenspeck auf. Und bei der Belegung mit 125 bis 130 kg Lebendgewicht sollen es entsprechend der genetischen Veranlagung ca. 16 mm Rückenspeck sein. Das heißt, dass die Speckreserven innerhalb weniger Wochen nahezu verdoppelt werden müssen. Zunächst einmal: Eine problemlose Eingliederungs- und Konditionierungsphase auf dem Ferkelerzeugerbetrieb setzt eine bedarfsgerechte Fütterung der Jungsauen während der Aufzucht voraus. Denn Fehler und Mängel im Vermehrungsbetrieb sind oftmals nicht wieder auszugleichen. Während der Eingliederungsphase sollten rund 700 g Tageszunahme mit entsprechendem Fettansatz realisiert werden. Dazu müssen die Jungsauen täglich 35 bis 40 MJ Energie über das Futter aufnehmen. Ideal ist ein energiereiches Futter mit über 13 MJ ME je kg, das aminosäurenreduziert ist. Denn bei einer reichlichen Versorgung mit Eiweiß könnte der Fleischansatz zu Ungunsten des Rückenspeckes gefördert werden. Diese Gefahr besteht, wenn ungedeckte Jungsauen beispielsweise mit herkömmlichem Säugefutter versorgt werden. Da weder das Säuge- noch das Tragefutter für die Jungsauenfütterung ideal sind, setzen einige Betriebe ein drittes, speziell auf die Bedürfnisse der Zuchttiere zugeschnittenes Futter ein. In dieser Ration sind auch die Mineral- und Vitamingehalte angepasst bzw. angehoben, um in der sensiblen Eingliederungsphase auf „Nummer sicher“ zu gehen. Rund sechs Wochen nach dem Zukauf werden die Jungsauen gewöhnlich in das Deckzentrum umgestallt. Dort erhalten sie ebenfalls bis zum Tag der Belegung die bereits im Eingliederungsstall zugeführte Energiemenge von bis zu 40 MJ ME täglich. Nach der erfolgreichen Belegung wird die Energiezufuhr wie bei den Altsauen auf 29 bis 31 MJ täglich eingestellt. -ni-