Der Fleischexport galt lange Zeit als Motor der hiesigen Schweineproduktion. Mit knapp 59 Mio. Schweinen lag das deutsche Schlachtvolumen 2013 rund 50 % höher als vor 15 Jahren. Deutschland hat sich in dieser Zeit vom Netto-Importeur zur Drehscheibe im internationalen Handel mit Schweinefleisch entwickelt. Befeuert wurde die Entwicklung insbesondere durch die Expansion der hiesigen Schlachtindustrie. Die Großen der Branche setzen heute etwa jedes zweite Schwein im Ausland ab. Auch viele Schweinemäster haben vom Wachstumstrend profitiert. Neben dem Wachstum ermöglicht der Export eine höhere Wertschöpfung am Schwein. So gibt es in Osteuropa oder China durchaus einen Markt für fettreichere bzw. weniger wertige Teilstücke. Pfoten, Öhrchen etc. würden sonst bei uns im Tierfutter landen. Doch in den letzten Monaten kommen zunehmend Zweifel auf, ob die starke Ausrichtung auf den Export noch richtig für uns ist. So hat der Import-Stopp Russlands noch einmal deutlich gezeigt, wie abhängig wir vom Fleischexport sind. Schlagartig fiel die Notierung auf ein Niveau um 1,45 €. Auch 2013 mussten die Mäster mit extremen Preisschwankungen leben. Hinzu kommt: Zunehmende Tierschutz- und Umweltauflagen verteuern unsere Produktion. An den Exportmärkten sind wir damit weniger konkurrenzfähig. Denn dort zählt vor allem der Preis! Wie beurteilen Praktiker, Marktexperten und Schlachtunternehmen die Zukunft beim Fleischexport? Lesen Sie dazu unseren Brennpunkt. Fred Schnippe, SUS Russlands Import-Stopp hat den Schweinemarkt stark unter Druck gesetzt. Ist unsere Ausrichtung auf den Fleischexport noch der richtige Weg?