Das Magdeburger Urteil sowie der Erlass aus Hessen haben die Diskussion um die Kastenstände für Sauen weiter angeheizt. Welche Alternativen gibt es?
Fred Schnippe, SUS
Mit dem drohenden Aus für die Kastenstände im Deckzentrum steht eine weitere Großbaustelle ins Haus. Auch wenn sich die Kastenstände für die sensible Phase der Frühträchtigkeit bewährt haben, muss sich die Branche bewegen. So haben die Bestätigung des Magdeburger Urteils durch das Bundesverwaltungsgericht sowie der hessische Erlass zum Kastenstand den Druck nochmals erhöht.
Die richterlich dargelegte Verbreiterung der Kastenstände auf die Körperhöhe der Sauen ist für die Praxis ungeeignet. Denn neben dem Platzproblem steigt die Gefahr, dass sich die Sauen umdrehen und verletzen.
Bliebe die Gruppenhaltung. Doch in vielen Deckzentren fehlt der Platz für ein System mit Freilauf. Hinzu kommt das hohe Verletzungsrisiko für Tier und Mensch während der Rausche bzw. beim Belegen.
Vieles spricht daher für das sogenannte dänische Modell. Hier stehen die Sauen nach dem Absetzen und während der Rausche im Stand. In der übrigen Zeit laufen sie in Gruppen. Vor 2015 gebaute Ställe haben in Dänemark 20 Jahre Übergangsfrist.
Für das dänische Modell sprachen sich Ende Januar auch die Agrarminister der Länder aus. Zur Umsetzung wollen sie die Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung zeitnah anpassen. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass weitere Verschärfungen einfließen.
Im Brennpunkt schildern vier Fachleute ihre Sicht zum Kastenstand.