Eine Studie der TiHo Hannover belegt erhebliche Mängel im Umgang mit verletzten und kranken Tieren. Dies hat zu kontroversen Diskussionen geführt.
Heinrich Niggemeyer, SUS
Die Tierärztliche Hochschule in Hannover hat an vier Tierkörperbeseitigungsanstalten (TBA) Erhebungen an Kadavern durchgeführt. Zwischen Januar und April 2016 wurden insgesamt 57 Anlieferungen aus sechs Bundesländern inspiziert. Der Fokus lag dabei auf dem äußerlichen Begutachten und Erfassen tierschutzrelevanter Hinweise an den Tierkörpern. Es wurden 485 Schweine- sowie 128 Sauenkadaver untersucht.
Die Ergebnisse sind ernüchternd: Bei 13,2 % der Masttiere und 11,6 % der Sauen wurden Befunde ausgemacht, die auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hindeuten. Diese Tiere mussten vor ihrem Tod erhebliche Schmerzen gehabt haben.
Zudem wurden 394 Tiere auf Anzeichen einer Euthanasie untersucht. Von den 165 Tieren mit Tötungsspuren waren bei 61,8 % der Kadaver erhebliche Mängel bei der Betäubung und Tötung nachzuweisen. So war z.B. der gesetzlich vorgeschriebene Entblutungsstich nicht getätigt worden. Oder der Kopfschlag bei Ferkeln wurde falsch platziert.
Die Studie hat ein großes Medieninteresse erzeugt. Gern verweisen auch Tierschutzverbände auf diese Untersuchungen. Um die Ergebnisse besser einordnen zu können, hat SUS die Verfasserin der Studie, die Tierärztin Elisabeth große Beilage, um eine Stellungnahme gebeten. Zwei Expertinnen zeigen Lösungen auf und der Journalist Dirk Fisser wirft einen Blick von außen auf die Thematik.