Wir brauchen eine Notierung, die den Schlachtschweine-Markt fair widerspiegelt. Dieses Statement würden wohl alle Marktbeteiligten unterschreiben. Trotzdem haben viele Mäster den Eindruck, die grüne Seite würde bei den Preisverhandlungen in letzter Zeit stets den Kürzeren ziehen. Angesichts des nicht zu üppigen Schweineangebots und deutlich höherer Notierungen im Ausland erhoffen sich viele schon länger Preise oberhalb von 1,70 €. Die Realität sieht anders aus. Wochenlang blieb der Preis deutlich hinter den Erwartungen zurück. Hinzu kommt: In den letzten Monaten haben die Schlachthöfe die offizielle Notierung mehrfach mit Hauspreisen unterlaufen. Doch die Mäster stört nicht nur das Preisniveau, sondern auch die starken Preissprünge. Im März stieg die Notierung im Extremfall um 13 Cent, um in der Folgewoche wieder um 5 Cent zu fallen. Für die Mäster stellen derartige Preissprünge ein hohes Marktrisiko dar. Sie verleiten auch dazu, die Verkaufspartien je nach Markterwartung zurückzuhalten oder vorzuziehen. Das kann die Preissprünge noch verstärken. Um mehr Ruhe in den Markt zu bekommen, hat die VEZG den Notierungstermin Anfang April vom Freitag auf den Mittwoch vorgezogen. Hierfür gab es allerdings insbesondere von Seiten der ISN heftige Kritik. Doch was muss sich an der Preisfindung ändern? Sind die Preissprünge überhaupt zu verhindern? Wir haben vier Experten um ihre Einschätzung gebeten. Mareike Schulte, SUS ISN, VEZG und Schlachtbetriebe liefern sich hitzige Diskussionen um die Notierung für Schlachtschweine. Es geht auch um die starken Preissprünge.