Ein Ferkelaufzüchter aus Süddeutschland füttert seine Tiere mit Hilfe eines Chargenmischers und erreicht dabei sehr gute Leistungen. SUS hat sich näher informiert.M it dem Chargenmischer kann ich die Futterrationen im Ferkelaufzuchtstall täglich in so kleinen Schritten verändern, dass die Ferkel die Änderungen gar nicht bemerken. Dadurch verhindere ich, dass die Futteraufnahmen und damit die Tageszu-nahmen beim Futterwechsel sinken, er-klärt Ferkelaufzüchter Gerhard Geywitz aus Blaustein in Baden-Württemberg. Geywitz stallt alle zehn Wochen rund 2 400 Babyferkel aus drei Betrieben in seinen Außenklimastall ein. Beim Ein-stallen werden die 400 kleinsten Ferkel ab-sortiert und in einem extra dafür herge-richteten Warmstall untergebracht. Die restlichen 2 000 Ferkel stallt der junge Landwirt getrenntgeschlechtlich und nachGewicht sortiert in den Außenklimastall ein, der mit beheizten Ferkelbetten ausge-rüstet ist. Zusatzdosierer für Prestarter und Mineralstoffe Um möglichst viele Futterkomponenten in der Aufzucht einsetzen zu können, hat der Landwirt vier Silos mit vier bzw. zwölfTonnen Fassungsvermögen aufge-stellt. In einem Silo befindet sich geschroteter Weizen, in einem zwei-ten Silo gemahlene Gerste und in den anderen beiden je 12 t großen Silos lagert Geywitz Sojaschrot. Zu-sätzlich kann er den Tieren über drei Komponentendosierer mit je-weils rund 300 kg Fassungsvermö-gen spezielle Mineralstoffe oder Prestarter anbieten. Sollte der Ein-satz von Medikamenten notwendig werden, lassen sich diese ebenfalls über einen separaten Dosierer ein-mischen. Für den eigentlichen Mischvor-gang werden das Getreide und das Sojaschrot aus den Komponentensi-los mit Hilfe von Futterspiralen in den mit einer Wiegeeinrichtung ausgerüsteten Chargenmischer ge-fördert. Nachdem das Futter in dem 50 kg fassenden Chargenmischer durchmischt wurde, wird die fertige Ration mit einem Seilförderer zu den einzelnen Futterautomaten gefördert.Die Steuerung der gesamten Anlage übernimmt der Fütterungscomputer. Dieser sorgt auch dafür, dass die druckluftgesteu-erten Futterventile geöffnet bzw. geschlos-sen werden. In den Fütterungscomputer kann Landwirt Geywitz bis zu 16 Futtermi-schungen und -kurven einprogrammieren. Um die Futtermengen bei Bedarf herauf-bzw. herabzusetzen steht dem Landwirt ein spezielles Handterminal zur Verfügung. Mit dem Handterminal kann ich in aller Ruhe durch den Stall laufen und die Fut-termengen direkt in der Bucht einprogram-mieren. So kann ich immer sicher sein, dass alle Änderungen auch tatsächlich erfol-gen, erklärt der junge Unternehmer.Tageszunahmen liegen bei über 450 Gramm Inzwischen füttert Gerhard Geywitz sei-ne Ferkel bereits seit acht Jahren mit dem Chargenmischer. Bereut hat er seine Ent-scheidung nicht. Der entscheidende Vorteil des Systems liegt seiner Meinung nach da-rin, dass er für jeden Trog täglich eine indi-viduelle Futterkurve fahren kann und den Ferkeln jeden Tag ein neues Futtermenü vorgelegt werden kann. Zudem erhalten die Tiere ständig frisches Futter, da zweimal täglich nur so viel Futter angemischt wird, wie an einem halben Tag verbraucht wird. Die Mischungen selbst passt der jungeUnternehmer wie folgt an. Am zweiten Aufzuchttag erhalten die Tiere eine Mi-schung aus 10 % Weizen, 10 % Gerste, 2 % Mineralfutter und 78 % Prestarter. Am siebten Tag setzt sich die Mischung dann folgendermaßen zusammen: 20 % Weizen, 18 % Gerste, 3 % Mineralfutter und 59 % Prestarter, der 4 % Heringsmehl zur Ei-weißversorgung enthält. Während der Veränderung der Ration werden die Mi-schungsanteile linear angepasst. Das heißt: Liegt der Weizenanteil am zweiten Auf-zuchttag zum Beispiel bei 10 % und am siebten Tag bei 20 %, wird die Menge täg-lich um 1,4 % angehoben. Durch diese li-neare Anhebung der Futterkomponenten bemerken die Ferkel die Änderungen in der Rationszusammensetzung überhaupt nicht, und daher sind bei mir im Betrieb auch kei-ne Einbrüche bei den Tageszunahmen zu beobachten, erklärt Geywitz. Dass Geywitz die Vorteile seines Fütte-rungssystems voll ausnutzt, belegen die biologischen Leistungen der Tiere. Die Fer-kel des letzten Aufzuchtdurchganges wur-den laut Abrechnung mit einem Durch-schnittsgewicht von 6,5 kg eingestallt und nach 53 Tagen mit 33 kg ausgestallt. Die Tageszunahmen lagen demnach bei 500 g! Die sehr hohen Zunahmen sind natürlich auch auf das hohe Ausstallgewicht zurück-zuführen, schränkt Geywitz ein. Im Schnitt der letzten Jahre haben meine Fer-kel aber trotzdem Tageszunahmen von mehr als 450 g erreicht. Das hohe Zunahmeniveau wirkt sich letzt-lich auf die Futterkosten aus. Laut Betriebs-zweigauswertung liegen diese zwischen 0,46 und 0,51 Q je kg Zuwachs. Im Vergleich mit seinen Berufskollegen füttert der Landwirt seine Ferkel damit um rund 0,05 bis 0,08 Q preiswerter. Marcus Arden - Arden, Marcus -