SUS: Die ISN hat ihren ersten Schlacht-hofvergleich abgeschlossen. Wie groß ist die Differenz beim Auszahlungspreis? Beckhove: Um Vermarktungswege zu einzelnen Schlachtbetrieben überhaupt vergleichen zu können, haben wir den Vergleichserlös entwickelt. Dieser Wert gibt die Erlösminderung pro kg Schlachtgewicht durch Vorkosten, Basispreis, aber auch durch den Maskenschlupf in Relation zum Vereinigungspreis (früher Nordwest-Preis) an. Beim Vergleich der Vermarktungswege sind Abrechnungen von insgesamt rund 500 000 Mastschweinen eingegangen, wobei die Unterschiede zwischen den Schlachtbetrieben bei vergleichbarer Qualität in der Spitze rund 5 Cent pro kg Schlachtgewicht betrugen. f SUS: Das sind bis zu 5 Q je Tier. Wie erklären sich diese doch erheblichen Unterschiede? Beckhove: Zum einen können sie auf unterschiedlichen Vorkosten beruhen. Hier haben wir zwischen den verschiedenen Vermarktungswegen eine Spanne von 3,44 bis 5,40 € pro Schwein ermittelt. Zum anderen ist die Spanne beim Maskenschlupf zwischen den Vermarktern immens groß. Der beste Betrieb lag bei nur 0,6 Cent, der schlechteste hingegen bei 5,8 Cent pro kg Schlachtgewicht. SUS: Wie sollte man bei übermäßigem Maskenschlupf reagieren? Beckhove: Bei unterdurchschnittlichen Qualitäten sollte sich der Mäster um eine Maske bemühen, die im unteren Bereich nicht so stark abstraft. Auch Festverkäufe können hier eine Lösung sein. Bei durch- schnittlicher Qualität sind hohe Abzüge ein Zeichen dafür, dass schlecht sortiert worden ist. Hier helfen Einzelwiegungen, das Auge des Mästers beim Sortieren zu schulen. SUS: Welche Rolle spielt die Ausschlachtung? Beckhove: Eine große, denn hier betra- gen die Abweichungen zwischen den ver- schiedenen Schlachtbetrieben bis zu 2 %-Punkte. Um dieses Kriterium mit ein- zubeziehen, müssen die Schlachtschweine allerdings lebend verwogen werden, was bislang nur jeder vierte Mäster macht. SUS: Die ISN hat zunächst nur die Melder informiert. Wann werden auch außerhalb des Benutzerkreises Ross und Reiter genannt? Beckhove: Bis auf weiteres wird es keine Veröffentlichung geben, in der die Schlachtbetriebe mit Namen genannt werden. Denn der Vergleich ist ein exklusiver und kostenloser Service für unsere Mitglieder. Darüber hinaus hätte eine solche Veröffentlichung einen anderen juristischen Charakter und die Motivation der Mäster, sich weiterhin am Vergleich zu beteiligen, würde schlagartig sinken. Das Ziel der ISN ist, den Vergleich der Vermarktungswege als feste Institution am Markt zu etablieren und im jährlichen Turnus zu wiederholen. Deshalb sind wir weiterhin auf eine aktive Teilnahme der Mäster angewiesen. Interview: H. Niggemeyer - Beckhove,Andreas -