Die großen Schlachthöfe schieben die Ebermast kräftig an. Doch die Risiken sind nach wie vor nicht gebannt, wie ein internationaler Kongress in Amsterdam zeigt.Die Ebermast ist derzeit die beste Alternative zur Kastration. In diesem Punkt herrschte Einigkeit auf der Ebermast-Konferenz im niederländischen Amsterdam. Auf Einladung der Universität Wageningen und der holländischen Fleischbranche hatten dort im Dezember 130 Fachleute aus ganz Europa über die Mast unkastrierter männlicher Schweine diskutiert. Ein Streitpunkt war die Geschwindigkeit, mit der man die Ebermast umsetzen sollte. Tempomacher sind die großen Schlachthöfe in Holland und Deutschland. In den Niederlanden werden bereits 40 % der männlichen Ferkel nicht mehr kastriert. Und die Holländer wollen 2015 komplett aus der Kastration aussteigen – drei Jahre vor dem EU-weit angepeilten Ende der Kastration! Auch in Deutschland wollen die großen Schlachthöfe ihre Eberschlachtungen dieses Jahr kräftig hochfahren. Zusätzlicher Druck kommt aus Berlin: Mit der Novelle des Tierschutz-Gesetzes will Ministerin Aigner die betäubungslose Kastration bereits 2017 verbieten. Trotz des hohen Tempos gibt es noch viele offene Fragen. In Amsterdam ging es insbesondere um drei Schwerpunkte: Wie lässt sich die Prüfung auf Ebergeruch optimieren? Wie kann man Ebergeruch vorbeugen? Mögen die Verbraucher Fleisch von Jungebern? -Fred Schnippe, SUS-Redaktion-