Das Schwänzekupieren steht in der Kritik. Doch ohne die Maßnahmekommt es oft zu heftigem Kannibalismus. Zwei Praktiker schildern ihre Erfahrungen.
Das Kürzen der Ferkelschwänze wird derzeit heiß diskutiert. Tierschützer und so mancher grüner Politiker würden am liebsten sofort darauf verzichten.
Doch Fachleute und Praktiker mahnen. So steigt das Risiko für Schwanz- beißen rasant, wenn das Kupieren komplett unterbleibt. Damit ist dem Tierschutz nicht gedient.
Wie komplex das Schwanzbeißen ist, zeigt eine Umfrage der ISN-Interessengemeinschaft. So halten zwei Drittel der rund 60 Einsender einen Kupier-Verzicht derzeit nicht für umsetzbar. Ungefähr die Hälfte sieht zudem großen Forschungsbedarf. Nur etwa 10 % der Einsender halten es für möglich, auf das Kürzen der Schwänze verzichten zu können.
Dennoch: Die Branche muss sich der Herausforderung stellen. Es ist daher zu begrüßen, dass jetzt mehrere Bundesländer Projekte zum Kupier-Verzicht auf den Weg bringen bzw. fortsetzen. Hier sind auch viele Praktiker im Boot.
Eine schnelle Lösung zu erwarten, wäre allerdings vermessen. Wichtig ist vielmehr, auf breiter Basis Erfahrungen in Praxisbetrieben zu sammeln.
Im Folgenden schildern zwei Praktiker ihre Erfahrungen mit unkupierten Ferkeln.