Tierschutz schlägt bis auf das Betriebsergebnis durch. Die Erzeugerringe berichten. Ende 2012 fällt das Damoklesschwert für viele europäische Schweinehalter. Bis dahin sind zahlreiche Umbaumaßnahmen durchzuführen. Die EU-Kommission und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: Es wird keine Übergangsfristen geben! Viele Sauenhalter haben investiert und mussten während der Umbau-phase die Herde zeitweise abstocken. Dadurch mindern sich im Einzelfall die Direktkostenfreien Leistungen (DkfL) je Sau. Vergleichbare Beobachtungen in der Mast: Auch hier kann sich der Austausch der Spaltenböden auf die Anzahl Mastdurchgänge und damit auf das Betriebszweigergebnis negativ ausgewirkt haben. In der Ferkelproduktion sind die Direktkosten je Sau um 80 € auf rund 1 180 € gestiegen. Kostentreiber waren vor allem Wasser und Energie (+12 %) sowie Futter (+10 %). Somit sind die kleinen Schrauben zur Kostenein-sparung und Produktivitätssteigerung noch wichtiger geworden. In der Ferkelproduktion stieg die mittlere Sauenherde um fast 20 Tiere auf 230 Sauen je Betrieb. Bei den biologischen Leistungen legten die Ferkelerzeuger erneut zu, insbesondere bei der Wurfgröße und den abgesetzten Ferkeln. Wurffolge und Verlustrate blieben konstant, ebenso der Futterverzehr je Sau und Jahr, der bei rund 12,5 dt lag. Alles in allem lagen die Direktkostenfreien Leistungen je Sau mit 532 € rund 150 € über dem Vorjahresergebnis Übersicht 1). In der Mast stiegen die Futterkosten im Mittel der ausgewerteten Betriebe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 0,05 € auf 0,75 € je kg Zuwachs. Der Ferkeleinkauf verteuerte sich um knapp 6 € auf 64 € je 30-kg-Ferkel. Bei mittleren Erlösen in Höhe von rund 1,34 €/kg LG stiegen die DkfL je 100 kg Zuwachs gegenüber dem letzten Jahr 2010/11 um 8 € auf 28 €. Trotz der verbesserten Ökonomie in der Mast konnten die gestiegenen Kosten nur teilweise durch um 20 g höhere Tageszunahmen und leichte Verbesserungen in der Futterverwertung ausgeglichen werden. Auch in der Schweinemast ist ein Trend hin zu größeren Beständen unverkennbar. Die Anzahl verkaufter Schweine je Betrieb stieg um knapp 200 auf 3 100 Tiere, was bei einem Umtrieb von 2,7 rechnerisch rund 1 100 Mastplätze je Betrieb ergibt. Klemens Schulz, ZDS Steigende Kosten