Mit Roggen günstig mästen

Der dänische Mäster Claus Drejer setzt Roggen als günstiges Futter ein. Zudem hat er Einkauf und Vermarktung optimiert. Das bringt Spitzenergebnisse in der Mast.

Als Mäster muss ich ständig an den Kosten feilen. Den größten Hebel habe ich beim Futter“, betont Claus Drejer. Der Landwirt führt in Løgstør in der Nähe der norddänischen Stadt Aalborg einen Betrieb mit rund 4 000 Mastplätzen und 300 ha Ackerbau. Zudem übernimmt er im Lohn Feldarbeiten für die Nachbarn. Neben dem Betriebsleiter packen zwei Teilzeitkräfte mit an.

Mehr Roggen angebaut

Vor 15 Jahren hat Claus Drejer die Hofstelle 5 km abseits des elterlichen Betriebes mit 1 000 Mastplätzen und 100 ha Ackerfläche gekauft. In den Folgejahren hat er die Mast ausgebaut und die Betriebsfläche auf 250 ha erweitert. Weitere 50 ha sind gepachtet.

Neben Weizen, Gerste, Raps und Gras­samen bestellt der Mäster rund 25 % seiner Flächen mit Roggen. „Er passt gut zu schwachen und mittleren Böden. Denn Roggen liefert auch in trockenen Jahren stabile Erträge“, erklärt der Landwirt.

Ein weiteres Argument für Roggen bedingt die Verschärfung des dänischen Düngerechts. „Roggen benötigt vergleichsweise wenig Stickstoff. Das entlastet die betriebliche Bilanz“, erklärt Jacob Nymand vom Saatzuchtunternehmen KWS. Nymand hat den Betrieb Drejer zuvor auch als Berater vom norddänischen Bauernverband betreut.

Für Roggen sprechen aus Sicht von Drejer auch die Futterkosten. Denn als Hofmischer muss er sowohl die Anbaukosten als auch die Wertigkeit des Getreides im Trog im Blick haben: „Wir brauchen keine Rekorderträge. Wichtig ist, dass wir das Gramm Eiweiß oder Stärke möglichst effektiv erzeugen.“

Mit seiner Anbaustrategie hat Claus Drejer im Mittel der letzten Jahre 85 bis 90 dt Roggen/ha geerntet. Der Proteingehalt lag mit 10,3 % etwa 2 % niedriger als beim betriebseigenen Weizen. Dennoch sieht Drejer den Roggen kostenmäßig vorn. Denn er kommt mit weniger Dünger und Pflanzenschutz aus. Auf schwächeren Böden bringt Weizen ohnehin nicht mehr Ertrag.

Mutterkorn im Griff

Wichtig ist natürlich, dass der Roggen eine hohe Qualität hat. Hierbei geht es insbesondere um mögliche Be-lastungen mit Mutterkorn. Dieser Pilz kann beim Roggen auftreten und Gesundheits- und Fruchtbarkeitsprobleme beim Schwein auslösen.

Bei speziellen Hybridroggen-Sorten wurde das Risiko für Mutterkorn züchterisch gesenkt. Dies wurde vor allem durch die Optimierung des Blühverhaltens erreicht. „Neue Sorten weisen ein hohes Pollenschüttungsvermögen auf. Dadurch werden die Narben zur Blüte schnell besetzt, Sporen des Mutterkorn-Pilzes können nicht anhaften“, erklärt Berater Nymand.

Mäster Drejer unterzieht seine Roggenflächen intensiven Sichtkontrollen auf Mutterkorn: „Der Schadbesatz ist in der Regel sehr gering. Wichtig ist aber, dass beim Anbau alles stimmt!“

So hat Drejer im letzten Jahr auf einem Schlag erstmals Probleme mit Mutterkorn gehabt. Der Betrieb hat dort pfluglos Roggen nach Roggen angebaut....