In den USA wird bereits seit vier Jahren gegen Circo geimpft. Welche Strategien haben sich durchgesetzt? Ist das Problem Circo jetzt im GriffAls in den USA vor etwa vier Jahren die ersten Circo-Impfstoffe zugelassen wurden, konnte das verfügbare Angebot die Nachfrage bei weitem nicht decken. Viele Schweine haltende Betriebe wiesen extrem hohe Ferkelverluste auf und die Farmer wussten keinen Rat. Der Einsatz der neuen Impfstoffe, die mittlerweile auch in Europa zugelassen sind, war für viele nordamerikanische Schweinehalter die letzte Hoffnung. Die begrenzte Verfügbarkeit der gerade zugelassenen Impfstoffe und der hohe Leidensdruck verleiteten viele Tierärzte und Ferkelproduzenten jedoch dazu, eigenmächtig die empfohlene Dosis pro Tier zu reduzieren, um die Anzahl geimpfter Schweine zu erhöhen. Zahlreiche Experimente und unkontrollierte Feldversuche mit der Hälfte oder einem Viertel der üblichen Impfdosis waren die Folge. Mitunter wurden ein und demselben Tier auch unterschiedliche Produkte verabreicht. Vor allem bei Sauen kam es häufig zu so genanntem „Off-Label-Use“, d. h. der Applikation eines Impfstoffes, der noch gar nicht für die Tiergruppe zugelassen war. Inzwischen sind in den USA drei kommerzielle Totimpfstoffe gegen Circo auf dem Markt und das Problem der Ver-fügbarkeit behoben. Derzeit werden eingesetzt: Ingelvac CircoFlex (Fa. Boeh-ringer Ingelheim), Suvaxyn PCV2 (Fa. Fort Dodge) und Circumvent (Fa. Intervet) für Ferkel. In Kanada gibt es mit Circovac (Fa. Merial) auch einen zugelassenen Imfpstoff für Sauen. Sicherlich sind gerade in der Einführungsphase Fehler bei der Anwendung der Circo-Impfstoffe gemacht worden. Doch in den USA haben Wissenschaftler, Tierärzte und Schweinehalter daraus gelernt. Auch sind in dieser Zeit zahlreiche Forschungsprojekte initiiert worden, die sich mit den praktischen Fragen zur Impfung gegen Circo beschäftigen und deren Ergebnisse mittlerweile vorliegen. Hierzu und zu den praktischen Erfahrungen der US-Amerikaner hat SUS die Pathologin Dr. Tanja Opriessnig von der Iowa-State-Universität befragt. Nach ihrem Studium in Wien ist die Tierärztin zu der an der Universität in Iowa ansässigen Arbeitsgruppe am Institut für Diagnostik und Produktionsmedizin gestoßen, die sich vorrangig mit Fragen zu PCV-2 beim Schwein befasst.