Seit Jahren selektieren Schweizer Züchter auf die Resistenz gegenüber E.Coli-Bakterien mit dem Fimbrientyp 18 (CF18), um vor Ödemkrankheit zu schützen. Jetzt nimmt die Züchtung den Coli F4-Erreger ins Visier. Dieser ist häufig beteiligt bei Saugferkel- und Absetzdurchfall.
Tiere mit Genotyp R/R sind resistent, Ferkel mit den Genotypen R/S und S/S besitzen Rezeptoren und sind anfällig. Der Genort für die CF4-Resistenz liegt auf Chromosom 13; die genaue Stelle ist noch nicht bekannt. Genetische Marker sind verfügbar.
Wegen der offenen Fragen bezüglich der Rolle des Genotyps der Mutter wird zunächst bei den Vaterrassen gestartet. Das resistente Allel findet man bei Premo mit einer Häufigkeit von gut 50 %. Die CF4-Genotypen werden inzwischen routinemäßig auf den Abstammungsnachweisen aufgeführt, sodass die Züchter die notwendigen Angaben für ihre Arbeit erhalten.
Insbesondere bei Premo mit der sehr kleinen Zuchtpopulation muss die Selektion sorgfältig und gezielt angegangen werden. Da ein Ausschluss von S/S-Tieren aus der Zucht die genetische Basis zu sehr einengen würde, sollen im ersten Schritt S/S-Tiere bevorzugt an R/R-Tiere angepaart werden. Auf diesem Wege werden R/S-Nachkommen erzeugt. Mit diesen mischerbigen Genotypen wird dann im nächsten Schritt versucht, reinerbige R/R-Tiere zu züchten.