Experten fordern geordneten Kastrationsverzicht

Ab 2019 dürfen in Deutschland keine Ferkel mehr ohne Betäubung kastriert werden. Einige Vertreter aus dem LEH fordern sogar einen noch früheren Ausstieg. Die bisher gesammelten Praxiserfahrungen mit den verschiedenen Alternativmethoden werfen allerdings noch einige Fragen auf. Nun haben die Teilnehmer der Koordinierungsplattform „Verzicht auf betäubungslose Ferkelkastration“ in einem Eckpunktepapier den aktuellen Erkenntnisstand sowie einige Forderungen und Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise zusammengefasst.
 
Die Expertenrunde, die unter anderem aus Verantwortlichen der Schweineerzeugung, der Fleischwirtschaft sowie des LEH besteht, sieht als zukünftige Alternativen zur betäubungslosen Kastration die Jungebermast, die Jungebermast mit Impfung (Immunokastration) sowie die Kastration mit Schmerzausschaltung/Betäubung.Dabei kann sich nach Einschätzung der Mitglieder keines der Verfahren in seiner Vorzüglichkeit von den anderen abheben, da sie alle mit Vor- und Nachteilen sowie Risiken verbunden sind. Zudem gebe es noch in vielen Bereichen Forschungs- und Klärungsbedarf, vor allem im Bezug auf die Verbraucherakzeptanz und den Tierschutz. Außerdem forderten sie eine Lösung, die nicht nur in Deutschland sondern in der gesamten EU Bestand hat und auch Einfuhren aus Drittländern miteinbezieht.
 
Das Eckpunktepapier zum Verzicht auf die betäubungslose Ferkelkastration finden Sie hier.