Schmidt sieht Fortschritte beim Tierwohl

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sieht deutliche Fortschritte beim Tierwohl in Deutschland. Im Vorfeld des Welttierschutztages erinnerte der Minister daran, dass er im Sommer mit der Geflügelwirtschaft den Ausstieg aus dem routinemäßigen Schnäbelkürzen bei Legehennen vereinbart habe. Gemeinsam mit den Bundesländern habe man zudem beschlossen, die Käfighaltung von Legehennen bis 2025 zu beenden, berichtete Schmidt. Beenden wolle er außerdem das Töten von männlichen Küken aus Legelinien. Dazu fördere sein Haus Forschungsarbeiten zur Geschlechtsbestimmung der Küken im Ei und zum Einsatz des sogenannten Zweinutzungshuhns. Mit dem Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren unterstütze man zudem die Entwicklung von wissenschaftlichen Methoden, mit denen Tierversuche ersetzt und reduziert werden könnten. Schmidt betonte, er wolle Deutschland „zum Trendsetter in Sachen Tierwohl machen“. Allerdings könne die Politik das Anliegen nicht alleine voranbringen, auch Landwirtschaft, Industrie, Handel und Verbraucher seien gefragt. Für die Grünen-Politiker Nicole Maisch und Friedrich Ostendorff fällt die Bilanz der Ministeraktivitäten indes „ernüchternd“ aus. Mit unverbindlichen Gesprächsrunden, wolkigen Ankündigungen und Prüfaufträgen versuche Schmidt, sein politisches Nichtstun zu kaschieren, monierten die Bundestagabgeordneten. Die Politker werfen dem Minister vor, die zahlreichen Empfehlungen, die der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik im Gutachten zur Tierhaltung in der Landwirtschaft formuliert hat, zu ignorieren. Die aktuellen mangelhaften Antibiotika-Kennzahlen sowie der steigende Verbrauch an Reserveantibiotika machten Schmidts Versagen deutlich. AgE