SUS 4/2015

Weniger GVO-Soja im Trog

Auf die Schweinehalter prasseln derzeit eine Fülle neuer Anforderungen ein. Im Fokus stehen die Themen Tierwohl und Antibiotika. Neu hinzu kommen jetzt Bestrebungen aus dem Lebensmittehandel. So fordern Edeka und Rewe ihre Lieferanten auf, weniger Import- bzw. GVO-Soja einzusetzen.

Der Handel reagiert damit auf die Kritik von Umweltverbänden. Sie verbinden mit Sojaschrot den Einsatz von Gentechnik und Risiken für Mensch und Natur. Um das Thema anzupacken, hat Edeka die Umweltstiftung WWF mit ins Boot geholt. Dass die LEH-Riesen es ernst meinen, zeigt der Geflügelbereich. Auf Druck des Handels verzichten viele Schlachthöfe und Erzeuger hier seit 2013 auf GVO-freies Futter. Im Schweinebereich wollen Edeka und Rewe zunächst die Eigenmarken umstellen. Diese haben beim Schweinefleisch bis zu 70 % Umsatzanteil.

Fütterungsexperten mahnen allerdings, dass Alternativen zum Sojaschrot nicht in ausreichender Menge verfügbar sind. Zudem verteuert die Umstellung auf heimisches Eiweiß das Futter. So zeigt eine neue Studie der Uni Gießen, dass ein vollständiger Verzicht auf Import-Soja jährlich etwa 10 Mrd. € kosten würde! Das heißt: Wer weniger Import-Soja fordert, muss mehr für Fleisch bezahlen. Beim anhaltenden Preiskampf im Lebenmittelhandel dürfte das aber kaum umsetzbar sein.

Im SUS-Brennpunkt "Weniger GVO-Soja im Trog" schildern Fachleute aus dem Lebensmittelhandel, der Fütterungsberatung und der Praxis ihre Position zum Importsoja. Diesen finden Sie in der SUS 4/2015 ab Seite 8.