Bärbel Höhn kritisiert Betäubung

Die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn hat in den letzten Tagen medienwirksam die Betäubung in Schlachthöfen kritisiert. Nach ihrer Meinung kommen jährlich eine halbe Millionen Schweine lebendig bzw. ohne ausreichende Betäubung in den Brühkessel. Die Politikerin beruft sich dabei allerdings auf eine mehrere Jahre alte Studie des Max-Rubner-Institutes, wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe berichtet. Ist diese Studie überhaupt noch zeitgemäß? Schließlich haben die Schlachthöfe des Themas angenommen und die sachgemäße Betäubung und Tötung der Tiere weiter optimiert. In modernen Schlachthöfen werden die Tiere in der Regel mit CO2 betäubt. Anschließend erfolgt die tierschutzgerechte Tötung durch einen schnellen Blutentzug. Die Schlachthöfe stellen dabei durch unterschiedliche, hintereinandergeschaltete Systeme sicher, dass keine Tiere lebendig in den Brühkessel kommen. So erfasst die Westfleisch von jedem Tier über ein optisches Mess-System die entnommene Blutmenge. Bei Tönnies wird der Blutverlust per Waage einzeltierbezogen erfasst. Zudem prüfen in den Schlachthöfen geschulte Mitarbeiter anhand des Liedschluss-Reflexes, ob das Tier ausreichend entblutet ist. Bei Problemen stoppt das Band und das entsprechende Tier wird nachbehandelt. Der Schlachtkonzern Tönnies kündigte an, Bärbel Höhn zu einer Besichtigung der Produktion einzuladen. Hierbei könne sie sich selbst ein Bild vom Fortschritt im Tierschutz machen.