Meyer will Schwanzkupier-Stopp ab 2016

Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer hat nach einer Betriebsbesichtigung des Neuland-Verbundes u.a. mitgeteilt, dass Ende 2016 mit dem Kupieren von Schweineschwänzen in Niedersachsen Schluss sei. Er wies zudem darauf hin, dass die Mehrheit der anderen Bundesländer ähnliche Schritte unternehmen wolle. Er sehe in Neuland ein Beispiel dafür, „dass Tierschutz-Maßnahmen wie der Verzicht auf das Schwänze-Abschneiden bei Schweinen durch eine Verbesserung der Tierhaltung auch in der konventionellen Landwirtschaft möglich und machbar sind". Der Minister kündigte an, er wolle verstärkt Tierschutzprämien als Anreize für eine Verbesserung in der Tierhaltung einführen. Damit würden die Landwirte belohnt, „die sich schon jetzt für mehr Tierwohl ins Zeug legen“.
Als ideologische Schwarz-Weiß-Malerei bezeichnete der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes Meyers Absichten und warf ihm vor, dass er nicht an einer sachorientierten Problemlösung interessiert sei. Andernfalls müsse der Minister öffentlich eingestehen, dass Schwanzbeißen bei Schweinen ein Riesenproblem sei und praxistaugliche Lösungen zur Behebung bislang Mangelware sind. Das Schwanzbeißen könne aber unabhängig von der Haltungsform, der Betriebsgröße und Art der Bewirtschaftung überall vorkommen und stelle selbst für Neuland-Betriebe ein Problem dar.Weiterhin warnte der ISN-Vorsitzende davor, aus der Praxis von rund 40 niedersächsischen Neuland-Betrieben mit Schweinehaltung allgemeingültige Vorgaben für die rund 6.400 schweinehaltenden Betriebe im Land abzuleiten.Zu Meyers Ankündigung, dass ab Ende 2016 definitiv Schluss mit dem Kupieren sei, fügte der ISN-Vorsitzende an, dass im Tierschutzplan ein entsprechender Umsetzungstermin vorgesehen ist. Dieser Termin beziehe sich aber ausschließlich auf die Erstellung und Umsetzung eines Leitfadens, der Maßnahmen zur Reduzierung des Schwanzbeißerrisikos beschreiben soll.