Belgische Fleischbranche setzt auf Qualität

Mit ihren aggressiven Discountangeboten zerstören mächtige Einzelhandelsketten das Image und die nachhaltige Wertigkeit des Produktes Fleisch. Diese Kritik äußerte die belgische Fleischbranche bei einer Veranstaltung der flämischen Marketingorganisation VLAM Ende August in Brüssel. „Wir haben vergessen, was Knappheit ist und dabei den Wert von Nahrungsmitteln aus den Augen verloren“, bemängelte Luc Verspreet, Geschäftsführer der genossenschaftlichen Covalis-Gruppe, welche rund 2 Mio. Schweine schlachtet und einen Marktanteil von 18 % in Belgien hält.
Zudem bemängelte Direktor Gerald van Landschoot vom gleichnamigen Schlachthof, dass es keine Marken im Fleischsektor gebe, die der hohen Qualität von Fleisch ein Gesicht verleihen könnten. Jenseits des Massenmarktes gebe es aus seiner Sicht aber Kunden, die für Qualität einen akzeptablen Preis zahlen würden.Für 2013 rechnet Van Landschoot aufgrund der verschärften Haltungsbedingungen für Sauen mit einem weiter rückläufigen Schweineangebot. Seiner Einschätzung zufolge werde es in Belgien aber keinen Zusammenbruch der Schweinefleischerzeugung durch die neue Sauenhaltungsverordnung geben. Er rechne, wie viele Berufskollegen auch, mit einem Rückgang der Ferkelerzeugung von weniger als 5 %, da wegfallende Kapazitäten durch Zuwächse bei wachstumswilligen Unternehmen und biologische Leistungssteigerungen nahezu kompensiert würden. (AgE)