Diskussionen um Vion

In der Schweinebranche sorgen Gerüchte um den Schlachtkonzern Vion für Verunsicherung. Dem Vernehmen nach haben Versicherer die Forderungsausfallversicherungen für Vion storniert. Die Konzernspitze hat inzwischen bestätigt, dass zwei Kreditversicherer die Kreditlinien für Vion reduziert haben, wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe berichtet. So werden z.B. Kreditlimits für Vion-Lieferanten, die aktuell nicht liefern, nach Rücksprache eingezogen, um andere Lieferanten mit ausreichenden Limits zu versehen. Nach Einschätzung von Dr. Frank Greshake, Marktreferent der Landwirtschaftskammer NRW, ist das zunächst nicht ungewöhnlich. Dennoch sind einige Schweinevermarkter verunsichert und wollen ihre Lieferungen an andere Abnehmer umleiten. Steckt Vion also in finanziellen Schwierigkeiten? Von Liquiditätsproblemen oder längeren Zahlungszielen ist derzeit nichts bekannt. Sollten deutsche Kreditversicherer tatsächlich die Kreditlinien für Vion deutlich kürzen, sind zwei Reaktionen denkbar:

  •  Vion zahlt schneller aus. Dann könnten die reduzierten Kreditlimits für die bisherigen Schlachtmengen ausreichen. Und die Lieferanten vermarkten weiter in bekanntem Umfang an Vion.
  • Vion schränkt die Schlachtzahlen ein bzw. die Vermarkter reduzieren ihre Anlieferung.
Letzteres wäre für die Branche deutlich schlechter. Denn sobald nennenswerte Mengen Schlachtschweine an andere Schlachtkonzerne umgeleitet werden, steigt vermutlich der Angebotsdruck. Das heißt: Die ohnehin unter Druck stehende Schweinenotierung könnte weiter geschwächt werden.