ISN: Staatliches Label muss konkreter werden

Nach wie vor sind zum staatlichen Tierwohllabel nur wenige Fakten zur Kriteriengestaltung bekannt, weshalb es den Tierhaltern teilweise an Planungssicherheit mangelt. Darauf hat der Marktreferent der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), betonte Matthias Quaing auf der Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Hannover. Die Umsetzung der Kennzeichnung nannte er bisher „mehr Schein als Sein“; einzig bekannt sei im Grunde das Aussehen des Labels. Indes lasse sich mit gelabelten Produkten perspektivisch ein Marktanteil von 20 % erzielen, stellte der ISN-Experte unter Verweis auf Angaben der Universität Göttingen fest. Gekennzeichnete Fleischartikel, die für einen deutlich höheren Tierschutz stünden, würden in Deutschland bislang allerdings nur in geringem Umfang gekauft.Quaing bezeichnete die Initiative Tierwohl (ITW) als Erfolgsprojekt, weil sie auf eindrucksvolle Weise die Handlungsbereitschaft der Landwirte gezeigt habe und bereits einen deutlich höheren Marktanteil abdecke als alle bisherigen Ansätze in Deutschland zusammen. Auf der anderen Seite habe sie bei den Betrieben auf der Warteliste jedoch zu Frust geführt. Verbesserungsbedürftig ist nach Quaing weiterhin, dass der Kunde keine Chance habe, sich im Laden bewusst für ein ITW-Produkt zu entscheiden, da eine entsprechende Kennzeichnung fehle. (AgE)