Schweden vertrauen auf heimisches Schweinefleisch

Die Schweinefleischeinfuhr Schwedens ist im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 10 % auf 58 322 t gesunken. Ein Grund für den Rückgang seien kritische Medienberichte über die Schweinefleischproduktion in anderen EU-Ländern gewesen, berichtete in der vergangenen Woche das Onlineportal „globalmeatnews“. Es berief sich dabei auf Aussagen der Analystin der Landwirtschaftsbehörde Jordbruksverket, Åsa Lannhard Öberg, nach denen in den schwedischen Medien ausführlich über zu hohe Antibiotikagaben, das Abtrennen von Schweineschwänzen oder die Gefahr von multiresistenten Keimen im Importfleisch aus anderen EU-Staaten berichtet wurde. Daraufhin hätten die Konsumenten stärker die heimische Ware nachgefragt und weniger Kaufinteresse für das in der Regel preiswertere Importfleisch gezeigt. Außerdem hätten verschiedene Einzelhandelsketten Teile des Importsortiments gegen heimisches Schweinefleisch ausgetauscht, erläuterte Lannhard Öberg. Die Schweineexpertin des Schwedischen Bauernverbandes, Margareta  Åberg, bestätigte, dass beispielsweise eingeführtes Bacon durch schwedische Herkünfte verdrängt worden sei. Nach ihren Angaben liegt der Anteil des heimischen Schweinefrischfleisches bei der Handelskette ICA jetzt bei 89 %; bei der Verarbeitungsware belaufe sich der Anteil auf 75 %. Leidtragender dieser Entwicklung scheint insbesondere das Nachbarland Dänemark zu sein. Laut Daten des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) gingen die Schweinefleischausfuhren nach Schweden im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 um 20 % auf 18 907 t zurück. AgE