Tierwohl: Label oder Sektorplan?

Der Druck zur Verbesserung des Tierwohls in der Veredlung ist enorm. Die gesamte Fleischbranche spürt, dass wir jetzt handeln müssen. Ein Ansatz ist das Sektor-Konzept, das der Lebensmittelanhandel angestoßen hat. Ziel ist die Schaffung höherer Tierwohlstandards auf der gesamten Breite der Erzeugung. Die Mehrkosten will der Handel über höhere Fleischpreise im Laden abdecken. Doch die Rechnung geht nur auf, wenn der LEH geschlossen mitzieht. Und kaufen die Kunden nicht weniger Fleisch, wenn dieses plötzlich spürbar teurer wird? Der zweite Weg zu mehr Tierwohl sind Unternehmens-eigene Label wie die Aktion Tierwohl der Westfleisch und das Tierwohl-Label von Vion. Label haben insbesondere den Vorteil, dass sie schlanker und besser umsetzbar sind. Kritiker befürchten aber, dass sie nur Nischen besetzen können. Egal welcher Weg zur Umsetzung kommt: Für die Landwirte ist wichtig, dass sie höhere Produktionskosten auch ersetzt bekommen. Im Brennpunkt in der neuen SUS schildern Praktiker sowie Vertreter der Schlacht- und Handelsbranche ihre Lösungen für mehr Tierwohl.