Volles Haus beim Veredlungstag

Der diesjährige Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes stand ganz unter dem Zeichen der Tierwohl-Initiative der gesamten Fleischbranche. In der Steverhalle in Senden konnten die rund 400 Teilnehmer erste Details der Initiative mit den Organisatoren diskutieren. Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) machte deutlich, dass es sich bei dem in der letzten Woche gefundenem Beschluss um eine große Chance für die gesamte Veredlungsbranche handelt. Am letzten Donnerstag hatten sich Spitzenvertreter von Lebensmittelhandel, Schlachtbranche und Schweinehaltern auf die Eckpunkte der Initiative geeinigt. Den Kriterienkatalog für mehr Tierwohl erklärte Peter Spandau von der Landwirtschaftskammer NRW. Im Block A sind sieben Grundkriterien verankert, die jeder teilnehmende Betrieb erfüllen muss. Der Block B umfasst insgesamt 13 Wahlpflichtkriterien. Hierzu gehört z.B. mehr Buchtenfläche, Zugang zu Raufutter, Kühlungsanlagen oder Scheuermöglichkeiten. Eine Expertengruppe hat die Mehrkosten für die Kriterien ermittelt. Ein um 10 % höheres Platzangebot wird z.B. mit Mehrkosten von 2,80 €/Tier veranschlagt. Wer die Wahlpflichtkriterien erfüllt, erhält die ermittelten Mehrkosten aus einem Fonds erstattet. Wobei mindestens 3 € Boni/Schwein zusammenkommen müssen, um einen Zahlungsanspruch zu erhalten. Das notwendige Geld will der Lebensmittelhandel bereitstellen, wobei vorerst eine Laufzeit von drei Jahren verankert ist. Über das Gesamtbudget der Initiative wollen sich die Initiatoren noch beraten.