SUS 3/2019

Praxisfall: Aufgebläht und Darm gedreht

Tod durch Blähungen ist oft auf das Enterohämorrhagische Syndrom (EHS) zurückzuführen. Meist wird EHS mit Nebenprodukten und Flüssigfutter in Verbindung gebracht. Die multifaktorielle Erkrankung kann aber auch bei getreidebasierter Trockenfütterung ohne Nebenprodukte zu beträchtlichen Ausfällen führen, wie ein Praxisfall zeigt. Der Kombibetrieb mit 140 Sauen, Vollspalten und Trockenfütterung setzte als Hofmischer eigenes Getreide und CCM ein. Anfangs war die Gesamtverlustrate in den Gruppen mit 2 bis 3  % noch unauffällig. Im weiteren Verlauf kam es aber sukzessive zu einem weiteren Anstieg der Verluste.

Die durchgeführten Sektionen kamen immer zum gleichen Ergebnis: EHS. Andere ursächliche Erkrankungen konnten ausgeschlossen werden. Eine mikrobiologische Untersuchung der Futterkomponenten sowie des Tränkewassers aus eigenem Brunnen verliefen aber ohne nennenswerte Erkenntnisse. Obwohl die Tiere bei der Futteraufnahme und automatischen Befüllung der Breiautomaten keinerlei Rangkämpfen ausgesetzt waren, erhöhte der Betrieb die Füllstandsabfrage von fünf- auf achtmal täglich. Abermals blieb ein positiver Einfluss aus.

Nach weiteren Wochen immer wieder auftretender EHS-Fälle wurden dem Futter zwei Handelsprodukte auf Basis von Seealgenmehl, Yucca-Extrakt, ätherischen Ölen und Kaolinit beigemischt. Mit dem Futterzusatz sollen u. a. Endotoxine im Darm gezielt gebunden und aus dem Tier abgeführt werden, bevor sie Schaden anrichten können. Diese Maßnahme gewährleistete nach etwa einer Woche einen dauerhaften und belastbaren Erfolg. Die Tierverluste sanken auf 1 bis 1,5  %. EHS-Fälle traten seitdem nicht mehr auf.

Lesen Sie den kompletten Bericht "Aufgebläht, Darm gedreht" in der SUS 3/2019 ab Seite 20.

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