NL: In 12 Jahren nur noch 2.500 Schweinehalter?

Die Rabobank geht davon aus, dass bis 2030 über 1.000 niederländische Schweinehalter die Produktion eingestellt haben werden. Aktuell halten 3.500 Landwirte auf 4.300 Betriebsstandorten Schweine. Das Finanzinstitut rechnet damit, dass es vor allem in den nächsten fünf Jahren zu einer spürbaren Konzentration kommt. Denn bei generell niedrigen Renditen klafft der Einkommensunterschied zwischen den Betrieben immer weiter auseinander. Im gleichen Zug steigen durch verschärfte Umweltauflagen die Investitions- bzw. Produktionskosten, sodass es für einige Höfe einfach keine wirtschaftliche Perspektive mehr geben wird. Hinzukommt der Umstand, dass zwei Drittel der Schweinehalter über 50 Jahre alt sind und oftmals ein Nachfolger fehlt. In diesen Fällen werden wohl viele von ihnen das im kommenden Jahr auslaufende Stopper-Programm der Regierung nutzen, um mit der Ausstiegsprämie im Rücken die Produktion vorzeitig einzustellen.

Nach Aussagen der Rabobank könnte sich der rasante Strukturwandel zu einem Vorteil für die verbliebenen Betriebe entwickeln. Denn im Zuge des Stopper-Programms wird die Regierung ca. 5 % der für die Produktion notwendigen Schweinerechte einbehalten. Ersten Schätzungen zufolge wird das die niederländische Jahreserzeugung von Ferkeln um 1,8 Mio. Tiere und die von Mastschweinen um gut 1 Mio. Tiere senken. Gleichzeitig prognostiziert die Bank eine weltweit steigende Nachfrage nach Schweinefleisch, die der niederländische Schweinesektor mit seiner immer stärker werdenden integrativen Erzeugung gut bedienen kann.