Haus Düsse weiht "Stall der Zukunft" ein

Das neue Stallkonzept auf Haus Düsse zeichnet sich durch viel Platz, Licht und Luft für die Tiere aus.

Vor vier Jahren wurde die Idee am Rande der Grünen Woche erstmals vorgestellt. Am gestrigen Montag freuten sich NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, ihr Staatssekretär Dr. Martin Berges sowie Karl Werring als Präsident und Dr. Arne Dahlhoff als Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, den neuen, rund 3,9 Mio. € teuren Vorzeige­stall endlich offiziell eröffnen zu können.

Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Verbänden und Organisationen waren dabei, als der Zukunftsstall seiner Bestimmung übergeben wurde. Der aus zwei Gebäudekomplexen bestehende Außenklimastall für Mastschweine verfolgt drei Ziele. Es geht um mehr Tierwohl, niedrige Emissionen und eine hohe Verbraucherakzeptanz.

„Wir brauchen Ställe, die Tierwohl, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit vereinen, um unseren Landwirten Zukunftsperspektiven aufzuzeigen“, mahnte Silke Gorißen. Das Ministerium setze sich dafür ein, die heimische Erzeugung zu erhalten und die regionalen Kreisläufe zu stärken. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland und ein verstärkter Import von Schweinefleisch müsse verhindert werden – auch weil schlecht nachprüfbar ist, unter welchen Bedingungen die Tiere dort gehalten und geschlachtet wurden.

Was die Tiere demnächst im Neubau erwartet, ist – auch dank eines Besucherganges – dagegen für alle sichtbar, wie Kammerdirektor Dahlhoff und Tobias Scholz als Düsser Sachbereichsleiter für die Schweinehaltung erläuterten:

  • In Stall 1 ist Platz für 400 Schweine. Es gibt zwei wärme­isolierten, gemauerte „Seitenschiffe“, in welchem die Tiere liegen, und einen überdachten Innenhof mit Außenklima, der als Fress- und Aktivitätsbereich dient.
  • Stall 2 besteht aus einer Glasdachkonstruktion, die im mittleren Bereich je nach Wetterlage geöffnet oder geschlossen wird. Die 250 bis 270 Schweine können zwischen minimal eingestreuten Liegekisten, unterkellertem Fress- und Kotbereich sowie einem Wühlbereich mit Hackschnitzelbett wechseln.

Die neuen Ställe sollen der Aus- und Weiterbildung dienen. Sie sind Prototypen, und nicht 1 :1 übertragbar in die Praxis. Vielmehr soll der Zukunftsstall wichtige Erkenntnisse über den Betrieb und das Management von Außenklimaställen liefern. Die Landwirte können sich auf Haus Düsse dann Ideen für den Umbau der Tierhaltung auf ihren Betrieben holen. „Wir wollen mit dem neuen Stall ausprobieren und zeigen, was geht“, so Staatssekretär Berges.