Das APC-Futterkonzept zeichnet sich durch Futterzusatzstoffe auf natürlicher Basis aus, die eine bessere Absorption von Mineralstoffen und Aminosäuren ermöglichen sollen. Ob man mit diesem Konzept Schweine noch stärker N- und P-reduziert füttern kann, sollte eine Untersuchung am Staatsgut Schwarzenau der Bayerischen Staatsgüter zeigen.
Dazu wurden 192 Mastläufer der Rasse Pi x (DL x DE) gleichmäßig auf folgende Versuchsgruppen aufgeteilt:
- Gruppe A: Mast mit herkömmlichem Mineralfutter, 12 % Lysin (Ringmineral),
- Gruppe B: Mast mit Mineralfutter nach APC-Futterkonzept, 10 % Lysin.
Die Versuchsrationen basierten auf Getreide, Sojaextraktionsschrot mit 44 % RP und den entsprechenden Mineralfuttermitteln. Die Kosten für die Mineralfutter lagen nach Herstellerangaben zu Versuchsbeginn bei 64,90 € für das Ringmineral und bei 112 €/dt Mineralfutter nach APC-Futterkonzept (netto).
Hier die Ergebnisse:
- Die Tageszunahmen waren im Mittel mit knapp 900 g in Gruppe A und rund 940 g in Gruppe B trotz auftretenden Schwanzbeißens auf einem hohen Niveau. Dieser Unterschied war statistisch signifikant.
- Im Versuchsmittel zeigte sich in Gruppe A mit 2,70 kg Futter pro kg Zuwachs ein numerisch höherer Futteraufwand als in Gruppe B mit 2,52 kg.
- Das Fleischmaß war in Gruppe B höher als in Gruppe A (64,8 vs. 63,2 mm).
- Auf das bezahlungsrelevante Merkmal Muskelfleischanteil (MFA) hatte das Futter mit 59,9 und 59,8 % keinen signifikanten Effekt. Gleiches galt auch für den Fleischanteil Bauch (58,1 vs. 57,4 %).
- In Gruppe A zeigte sich dabei ein höherer Anteil an Schweinen mit mehr als 61 % MFA. Demgegenüber war in Gruppe B kein Tier mit einem MFA unter 55 % zu finden.
- Die N- und P-Bilanzierung basiert auf den analysierten Werten. Bei den N-Ausscheidungen waren die Unterschiede zwischen beiden Gruppen sehr gering. Was die P-Bilanz betrifft, so waren die Ausscheidungen in Gruppe B bedingt durch die niedrigeren Werte im Futter um 14 % geringer als in Gruppe A.
- Aufgrund des höheren Preises für das Mineralfutter nach dem APC-Konzept (+73 %) und der höheren Anteile an Öl in der Ration lagen die Preise für die Futtermischungen nach diesem Konzept um 12 bis 13 % höher.
- Die höheren Kosten ließen sich trotz der besseren Leistung in der APC-Gruppe nicht vollständig durch die höheren Schlachterlöse aufgrund der höheren Schlachtgewichte ausgleichen. Positive Auswirkungen dieses Konzepts auf die Umtriebe sind zu diskutieren.
Fazit
Der Einsatz eines Mineralfutters nach dem APC-Futterkonzept führte zu signifikant höheren Mastzunahmen. Diese zeigten sich insbesondere ab ca. 65 kg LM. Die Verteilung des MFA war in den Versuchsgruppen unterschiedlich, was jedoch zu keinen Auswirkungen auf den mittleren Auszahlungspreis pro kg SG führte. In der zeitraumechten Betrachtung ergab sich dabei eine Differenz von 0,64 € pro Schwein zugunsten des herkömmlichen Mineralfutters.
Kontakt: Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de