Die Branche macht sich zusammen auf den Klimaweg, sagt Dr. Wilhelm Jaeger, Fa. Tönnies.
Tönnies hat im Herbst einen Aufruf zur Klimaplattform Fleisch gestartet. Was ist das Ziel?
Wir wollen die Klimaleistung der Fleischerzeugung sichtbar machen und Verbesserungspotenziale finden.
Das Ziel ist ein Branchenstandard, der garantiert, dass die Thematik praxistauglich wird. Letztlich schaffen wir damit die Grundlage für eine entsprechende Kommunikation nach außen.
Zudem erfüllen wir damit die rechtlichen Vorgaben der EU-Taxonomie-Verordnung und der Nachhaltigkeitsberichtspflichten.
Wie gehen Sie vor?
Die Klimaplattform ist nur der erste Schritt. Die Landwirte können Kennzahlen für die Bereiche Fütterung, Dunglagerung, Dungausbringung und Energieverbräuche eingeben.
Auf Basis dieser Eingaben erfolgt dann die Berechnung des CO2-Fußabdruckes. Mit der Darstellung der Ergebnisse werden die Einsparpotenziale sichtbar.
Ihr Anstoß soll in eine Branchenlösung überführt werden. Wie weit sind Sie?
Entscheidend ist jetzt die Verständigung im Sektor auf eine einheitliche Berechnungsmethodik zur Ermittlung des CO2-Fußabdruckes.
Wir haben viele Gespräche mit Zuchtunternehmen, der Futtermittelindustrie und Vertretern des Wettbewerbs geführt und uns auf eine gemeinsame Vorgehensweise geeinigt. Die QS-GmbH soll die Koordination übernehmen.
Was sagen die Landwirte zu dem Ansatz?
Die Rückmeldungen aus der Landwirtschaft sind positiv. Denn mit einer einheitlichen Methodik reduzieren wir Doppelarbeit und schaffen die Grundlage für eine einfache Systematik.
Gleichzeitig erreichen wir die notwendige Transparenz zur Nutzung der Ergebnisse in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion. Am Ende können die Landwirte ihre Ergebnisse auch im Rahmen der Vorgaben der Taxonomie-Verordnung nutzen.