Die Betäubung mit Isofluran ist in Tierkliniken ein etabliertes Verfahren. Ist die Narkose richtig ausdosiert, leidet das Tier während der Operation nicht unter Erstickungsängsten. Auch das Schmerzempfinden ist im bewusstlosen Zustand ausgeschaltet.
Wie eigene Studien zeigen, weist diese Narkoseform bei der Ferkelkastration unter Praxisbedingungen aber Schwächen auf. Durch Hirnstrommessungen stellten wir fest, dass nur 77% der Tiere richtig narkotisiert waren. Ein Verfahren, welches der breiten Praxis empfohlen werden soll, muss meiner Ansicht nach über 95% der Ferkel sicher betäuben.
Als eine Fehlerquelle wurden die uniformen Masken ausgemacht. Diese passen gut für Ferkel zwischen 1,5 und 2,5 kg. Bei zu leichten bzw. schweren Tieren kann Gas entweichen und es kommt zur Unterdosierung.
Die Dosierung ist als kritischer Punkt zu-sehen, da sie nicht auf das Einzeltier abgestimmt ist. So hat sich in den Versuchen die pauschal angesetzte Einleitungszeit von 75 Sekunden als unzureichend dargestellt.
In einer neuen Studie der TiHo Hannover und der LMU München sollen daher neben angepassten Masken auch Einleitungszeiten zwischen 90 und 120 Sekunden erprobt werden.