Die Ferkelerzeugung steckt in der Dauerkrise und reihenweise geben Betriebe auf. Doch das liegt nicht allein an den schlechten Erlösen.
Michael Werning, SUS
Der Frust und die Verunsicherung sitzen tief bei den Schweinehaltern. Das hat man auch auf der EuroTier in Hannover gespürt. Dort standen weniger die neuesten Bewegungsbuchten oder Futterkonzepte im Fokus, sondern es wurde unter Berufskollegen, Beratern und Funktionären über die fatale wirtschaftliche Lage diskutiert.
Die Ferkelerzeuger trifft es besonders hart. Als Startpunkt der Wertschöpfungskette können sie den Kostendruck nicht nach unten weitergeben. Außerdem wird die Entscheidung, eine Sau zu besamen, Monate vor dem Verkauf des Ferkels getroffen. Die Betriebe können also kaum auf die stark schwankenden Märkte reagieren. Berlin erschwert die Situation zusätzlich durch neue Auflagen und fehlende Hilfe beim Umbau der Tierhaltung. Das verstärkt die Zukunftsängste.
Mit dem Bestandsabbau sinkt allerdings auch der Selbstversorgungsgrad bei Ferkeln. Und die starke Abhängigkeit von Importferkeln kann sich nicht nur für Labelproduktionen mit Herkunftsbezug zu einem Problem entwickeln.
Wir haben vier Leute aus der Branche gefragt, wie sie die Zukunft der deutschen Ferkelerzeugung bewerten.