Geht es um die moderne Schweinehaltung, driften Wirklichkeit und Verbraucherwunsch weit auseinander. Wie lässt sich diese Kluft schließen?
Michael Werning, SUS
Nicht zuletzt die Diskussionen um den Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration oder die Dünge-Verordnung haben gezeigt: In der Öffentlichkeit hat die moderne Landwirtschaft einen äußerst schweren Stand.
Dabei können wir unsere Argumente oft fachlich belegen. Neben ökonomischen Belangen führen wir beispielsweise beim Thema Kastration auch den Tierschutz oder die Arbeitssicherheit ins Feld. Eigentlich zwei Aspekte, die in der breiten Masse auf Verständnis stoßen sollten. Tun sie aber nicht, weil sich in den Köpfen der Menschen Bilder von schreienden Ferkeln eingebrannt haben, denen die Hoden rausgeschnitten werden.
Wie können die Landwirte also ihre Öffentlichkeitsarbeit verbessern? Ein Wunderrezept wird es wohl nicht geben. Zumal die Branche und auch die Menschen auf den Höfen so vielfältig sind. Und das schließt auch ein, dass nicht jeder Schweinehalter dafür gemacht ist, auf Facebook oder YouTube Zehntausende Menschen anzusprechen oder der lokalen Presse bei Brennpunkt-Themen Rede und Antwort zu stehen.
Wofür jeder Schweinehalter aber einstehen sollte, ist der Grundsatz, dass seine Haltung jederzeit so aussieht, dass er die Stalltür zumindest ohne zu zögern aufmachen könnte.Was man darüber hinaus leisten kann und wo hier die Fallstricke lauern, haben wir vier Experten gefragt.