Detektor erkennt Brunst

Ein Rauschedetektor ergänzt die visuelle Kontrolle bei den Jungsauen und hilft bei der Planung der Belegungen.

Prof. Steffen Hoy, Universität Gießen

Je nach Genetik, Management und Haltung schwankt der Eintritt der Pubertät bei Jungsauen. Nach verschiedenen Angaben in der Literatur setzt die Geschlechtsreife zwischen ca. 170 und über 240 Lebenstagen ein.

Die Pubertätsbrunst sollte erfasst werden, um die Belegungen besser planen zu können. Zudem sollten zu belegende Jungsauen bereits zwei Zyklen durchlaufen haben, um höhere Wurfgrößen zu erreichen. Das heißt, dass die Jungsauen täglich mit einem sexuell aktiven Eber kontrolliert werden müssen, was sehr zeitaufwendig ist.

Ein Rauschedetektor kann bei der Erkennung brünstiger Tiere helfen. Doch funktioniert dieser sicher genug? Die Universität Gießen ist dieser Frage nachgegangen.

Guckloch zum Eber

Im Versuchsbetrieb der Universität befindet sich direkt neben einer 24er-Gruppenbucht für Jung- und Erstlingssauen eine Eberbucht mit „Guckloch“ und Antenne. Alle Jungsauen tragen eine Transponderohrmarke – wie auch an der elektronischen Abrufstation. Sämtliche Besuche mit mehr als einer Sekunde Dauer werden aufgezeichnet. Steigt die gesamte Aufenthaltsdauer einer Jungsau pro Tag über zehn Minuten, wird die Sau vom System als „brünstig“ eingestuft.

Von Januar 2016 bis Januar 2021 wurden über 32000 Guckloch-Besuche sowie entsprechende Brunsthinweise aufgezeichnet. Unabhängig von den Meldungen des Rauschedetektors erfassten auch die Mitarbeiter alle als brünstig erkannten Tiere.

Anhand der Daten wurden das Alter bei der ersten und den folgenden Brunstterminen errechnet. Auch wurden die Zykluslängen, das Alter bei der Erstbelegung und Abferkelung...