Stromverbrauch messen und senken

Christoph Holzenkamp hat in die Stromverteilung seiner Sauenanlage eine smarte Messtechnik eingebaut. Damit spürt er Stromfresser und Einsparpotenziale auf.

Michael Werning, SUS

Sauenhalter Christoph Holzenkamp aus Garthe im niedersächsischen Cloppenburg versucht stetig die Produktion zu verbessern. „Die Hygiene, die Tiergesundheit oder die Fütterung sind dabei für mich immer greifbare und damit auch optimierbare Produktionsfaktoren“, schildert der 32-jährige Landwirt.

Bei der Bewertung des Energiemanagements in der 1700er-Sauenanlage, die vor 20 Jahren von vier Landwirten sowie der Futtergenossenschaft GS agri gebaut wurde und deren Geschäftsführer er ist, tat sich der Junglandwirt dagegen immer schwer. Zwar tauscht er sich kontinuierlich in einer Runde mit anderen Sauenhaltern aus der Umgebung aus und konkrete Zahlen zu den Stromverbräuchen kommen dabei auch auf den Tisch. Doch bei der Suche nach Einsparpotenzialen herrschte immer Unsicherheit, wie groß der Einfluss baulicher Gegebenheiten und individueller Betriebsabläufe ist.

„Mit einem Verbrauch von knapp 240 kWh pro Sau und Jahr liege ich zwar relativ nah an den allgemein vorgegebenen Orientierungswerten. Ich war mir aber sicher, dass da noch was möglich ist“, blickt der Niedersachse zurück.

Geförderte Energieberatung

Neuen Schwung in die Sache brachte 2017 eine Informationsveranstaltung des Beratungsrings Cloppenburg zum Thema Strommanagement. Dort stellte der Energieversorger Meistro sein Beratungskonzept vor. Wesentliches Element ist der Einbau digitaler Messtechnik in die betriebliche Stromversorgung und die darauf aufgesattelte Auswertung bzw. Visualisierung der individuellen Verbrauchsdaten.

Christoph Holzenkamp war sofort interessiert. Zumal die Energieberatung über das „Pilotprogramm Einsparzähler“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für drei Jahre gefördert wird. Empfänger dieser Förderung ist allerdings nicht der Landwirt selbst, sondern das Unternehmen Meistro.

Dieses gibt innerhalb des Förderzeitraumes die 50%-Bezuschussung auf die Nutzung der Untermesstechnik, den Beratungsstunden, dem Abrufen der einzelbetrieblichen Auswertung über ein Webportal und die Ausfertigung der Energieverbrauchsberichte an den Tierhalter weiter.

Intelligenter Stromzähler

Christoph Holzenkamp nahm direkt im Nachgang der Veranstaltung Kontakt mit der Firma bzw. dessen Berater René Bergander auf und bereits wenig später war dieser für eine erste Bestandsaufnahme auf dem Betrieb. Erster Anlaufpunkt war die Energiequelle. „Wir haben 2017 in ein Erdgas-BHKW investiert, um unsere benötigte Wärme umweltschonend und kosteneffizient zu erzeugen“, sieht sich Holzenkamp hier bereits gut aufgestellt.

Bei einem solchen Betriebsbesuch stehen aber auch noch zahlreiche weitere Dinge...