Unser Sauenstall der Zukunft

Thomas Asmussen plant einen 150er-Sauenstall mit bestmöglichem Tierwohl.Bei der Klima- und Gülletechnik will er völlig neue Wege gehen.

Fred Schnippe, SUS

Wir haben den Mut, einen neuen Sauenstall zu bauen. Doch das Konzept muss absolut zukunftssicher sein“, betont Thomas Asmussen. Der Landwirt und seine Lebensgefährtin Karin Müller wollen daher beim Stallbau völlig neue Wege gehen.

Das Paar bewirtschaftet in Gelting an der Flensburger Förde einen Kombibetrieb mit 150 Sauen (DE x DL). Diese werden mit einem Duroc besamt und setzen 32,5 Ferkel ab. Ein Teil der Tiere geht an einen Metzger. Über eine Internetseite können Kunden das Fleisch mit dem Label „Angeliter Duroc“ auch direkt am Hof bestellen.

Neben der Schweinehaltung führt der Betrieb Lohnarbeiten für Nachbarbetriebe und die Gemeinden aus. Karin Müller ist zudem Geschäftsführerin der Schweinespezialberatung Schleswig-Holstein. Die Betriebsleiter werden von einer Vollzeitkraft, einem Auszubildenden sowie Aushilfen unterstützt.

Konzept selbst entwickelt

Die ersten Gedanken für den neuen Sauenstall hatte das Betriebsleiterpaar bereits 2017. Dabei steht fest: Alle Stallbereiche sollen neu geschaffen werden.Denn der vorhandene Stall ist in die Jahre gekommen. „Zudem lassen sich neue Konzepte in der alten Stallhülle oft nur mit Kompromissen umsetzen“, schildert Karin Müller. Die Altgebäude können als Strohlager dienen oder sollen abgerissen werden.

Der neue Stall soll die Bedürfnisse der Sauen und die Erwartungen der Gesellschaft an eine moderne Schweinehaltung bestmöglich vereinen. Dies stellt fünf Ziele in den Fokus:

  • Mehr Freilauf für die Sauen.
  • Außenklimareize so weit machbar.
  • Angebot von Raufutter.
  • Hoher Anteil von Tageslicht.
  • Kot-Harn-Trennung.

Den Betriebsleitern ist bewusst, dass sie Neuland betreten. So gibt es bislang nur Ideen für die Mast. „Den Sauenstall der Zukunft gibt es weder in der Praxis noch auf Papier“, weiß Müller.

Um mit dem Stall keinen Schiffbruch zu erleiden, haben die Praktiker sich umfassend informiert. Sie haben vor allem mit Bauberatern, Stallfirmen sowie Fachleuten von Universitäten und Beratungseinrichtungen diskutiert. Zudem hat das Paar zahlreiche Außenklima und -bioställe besichtigt.

Bewegungsbuchten geplant

Die ersten Stallzeichnungen kamen Mitte 2017 aufs Papier. Der Grundriss orientiert sich stark an den Klimaansprüchen der Tiere. Denn das neue Gebäude soll gedämmte Bereiche und solche mit Außenklima bieten.

Im Abferkelbereich stellen die Ferkel und die Muttertiere sehr unterschiedliche Ansprüche. „Diese bekommt man nur mit Heizung und Lüftung unter einen Hut“, erklärt...