GPS für Wildschweine

In Bayern werden Wildschweine mit GPS-Sendern ausgestattet. Wie sich mit den Daten die ASP-Bekämpfung optimieren lässt, erklärt Wildbiologe Prof. Marco Heurich.

Heinrich Niggemeyer, SUS

Wildschweine sind nachtaktiv und scheu. Tagsüber verbergen sie sich im Wald. Deshalb ist in den meisten Fällen nicht klar, wie sich die Wildschweinrotten im lokalen Gelände bewegen und wo sie sich aktuell bevorzugt aufhalten.

Im Bayerischen Wald sorgt man sich sehr um die Sicherheit der Wildschweine. Die gefährliche Afrikanische Schweinepest (ASP) bedroht nicht nur dort den Bestand. Wissenschaftler haben zum ersten Mal in Bayern Wildschweine mit GPS-Sendern ausgestattet, um deren Laufrouten und Aufenthaltsorte herauszufinden. Mit diesen Daten soll u.a. die Schweinepest besser in Schach gehalten werden.

Streifgebietsgröße und Tagesstrecken könnten auch bei der Festlegung der ASP-Sperrgebiete hilfreich sein. Denn bei der Umsetzung der EU-Vorgaben spielen Topografie, Nahrungsgrundlage oder Wetterlage kaum eine Rolle. Ob es künftig andere Wege bei der Festlegung der Sperrzonen gibt, darüber sprachen wir mit dem Wildtierökologen Prof. Marco Heurich von der Universität Freiburg.

Wie viele Tiere wurden im Projekt mit GPS-Trackern ausgestattet?

Insgesamt haben wir seit Oktober 32 Tiere mit Halsbandsendern ausgestattet. Diese sind aus Spezialkunststoff, der zum einen sehr belastbar und witterungsbeständig ist und zum anderen auch die Tierhaut schont. Um die Halsbänder anlegen zu können, mussten wir die lebend gefangenen Tiere in einer Box separieren und fixieren. Die Prozedur dauerte nur wenige Minuten.

Haben Sie anhand der Daten bereits Migrationen beobachten können?

Der...