In der Ferkelaufzucht liegt der Rohfasergehalt oft nur bei ca. 30 g je kg Futter. Da die Tiere mehr Rohfaser aufnehmen sollen, werden Fasermixe eingesetzt, die allerdings die Ration teurer machen. Etwas günstiger könnte es werden, wenn geringe Anteile von Stroh in Form von Pellets eingemischt werden.
Hierzu wurde ein Versuch am LVFZ Schwarzenau durchgeführt. Insgesamt 192 Ferkel wurden nach Lebendmasse, Geschlecht und Abstammung gleichmäßig auf zwei Behandlungsgruppen aufgeteilt. Die Kontrollferkel erhielten ein Futter ohne Faserträger, die Versuchstiere ein vergleichbares Futter mit 4 % eingemischten Strohpellets. Um den gleichen Energiewert zu erreichen, wurde 3 % statt 1 % Ölzulage eingesetzt. Die Ferkel wurden in Buchten zu je 12 Tieren auf Kunststoffspalten ohne Einstreu aufgezogen. Den täglichen Futterverbrauch erhob Schwarzenau für jede Bucht über eine Spotmixanlage. Während des Versuchs wurde der Kot einmal in der Woche mit Noten von 1 (hart) bis 4 (wässrig) bonitiert.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Mit 571 gegenüber 550 g Tageszunahmen wurden signifikant höhere Leistungen in der Versuchsgruppe verzeichnet.
- Ebenfalls erhöht, jedoch nicht signifikant, war bei den Versuchsferkeln der tägliche Futterverbrauch (960 vs. 926 g). Möglicherweise stimulierte der höhere Fasergehalt die Kautätigkeit der Ferkel und somit die Futteraufnahme.
- Der Futteraufwand pro kg Zuwachs war mit 1,68 kg in der Faser- und 1,67 kg in der Kontrollgruppe nahezu gleich.
- In puncto Kotbeschaffenheit wurden keine Unterschiede zwischen den zwei Gruppen festgestellt.
- Durch die 2 % höhere Ölzulage und einem Strohpelletpreis von 7 € pro dt stiegen die Futterkosten je kg Zuwachs um 3 Cent (45 vs. 48 ct/kg).
Fazit
Die Ferkel konnten ihr Leistungsniveau voll ausnutzen und die eingemischten Strohpellets beeinträchtigten die Futteraufnahme nicht. Zur Erhöhung des Fasergehaltes im Ferkelfutter kann hygienisch einwandfreies Stroh eine geeignete Komponente sein (Kontakt: Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de).