ASP: Streit um Freilandhaltung in gefährdeten Gebieten

Können Seuchenbekämpfung und Auslaufhaltung unter einen Hut gebracht werden? Das Friedrich-Loeffler-Institut empfiehlt die Aufstallung in gefährdeten Regionen.

Die Amtschefinnen und -chefs der Länderagrarministerien haben sich am Donnerstag (14.1.) unter Leitung von Sachsens Agrar-Staatssekretärin Gisela Reetz darauf geeinigt, dass die Auslauf- und Freilandhaltung von Hausschweinen auch im Fall des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) möglich sein sollte. Gisela Reetz betonte: "Wenn die Tiere im Freien gehalten werden oder Auslauf haben, dann ist das besonders artgerecht und eine gesellschaftlich anerkannte Form der Tierhaltung. Die ASP wird uns lange beschäftigen. Wir wollen Seuchenbekämpfung und Auslaufhaltung unter einen Hut bringen. Deshalb sollen Experten jetzt Lösungen dafür entwickeln."

Das Friedrich-Loeffler-Institut hingegen hat im Dezember seine aktualisierte Risikoeinschätzung einer Übertragung der ASP auf Schweine in Auslauf- oder Freilandhaltungen veröffentlicht. Es macht darin deutlich, dass Hausschweinebestände in Restriktionsgebiete einem hohen Risiko unterliegen. Das FLI stellt fest, dass durch die nachgewiesene Verschleppung von potentiell infiziertem oder kontaminiertem Material die in der SchHaltHygV vorgesehenen Maßnahmen für Auslauf- und Freilandhaltungen nicht reichen. Deshalb empfielt das FLI die Aufstallung aller in Auslauf oder Freilandhaltungen lebenden Schweine (Aufstallungsgebot). Das kann für Betriebe, die nach den Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 889/2008 Tiere vermarkten, zu Problemen führen. Da die Betriebe unverschuldet in diese Situation geraten, ist dafür Sorge zu tragen, dass die Betriebe ihren Biosiegelstatus nicht verlieren.

FLI-Empfehlung


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