ASP in Ostpolen außer Kontrolle

In der Provinz Lublin an der Grenze zu Weißrussland steigt die Zahl der infizierten Hausschweine rasant an

Im Osten Polens gerät die Afrikanische Schweinepest (ASP) zunehmend außer Kontrolle. So verzeichnen die Behörden mittlerweile fast täglich neue Ausbrüche in der Landwirtschaft. Die Oberste Veterinärbehörde bestätigten in den letzten Tagen eine Vielzahl neuer Fälle in der Wojewodschaft Lublin im Osten des Landes, die sich zunehmend zum Hotspot des Seuchengeschehens entwickelt. Zusammen mit den jüngsten Fällen wurden seit Jahresbeginn bereits 66 ASP-Infektionen in Schweinehaltungen registriert. Besonders stark betroffen sind weiterhin die Hinterhofhaltungen. So handelt es sich in rund 90 % der Fälle um kleinere oder Kleinstbetriebe mit weniger als 100 Schweinen. Im Rahmen der Seuchenschutzmaßnahmen mussten 2020 bereits rund 46.000 Hausschweine gekeult werden, während bis Ende 2019 „nur“ insgesamt gut 35 000 Nottötungen vorgenommen worden waren.
Hinzu kommt, dass die Seuche unvermindert im Wildschweinbestand grassiert. Die Gesamtzahl der ASP-Wildschweine hat in dieser Woche die Marke von 3 000 Fällen überschritten, wobei die Menge an toten Wildschweinen noch deutlich darüber liegt, da oft mehrere Kadaver an einem Ort gefunden werden. Etliche Meldungen kamen auch wieder aus der Wojewodschaft Lebus, unweit der deutsch-polnischen Grenze. Das Vorjahresniveau ist auch beim Schwarzwild bereits Mitte August weit übertroffen. Im gesamten Jahr 2019 hatten die Behörden lediglich rund 2 500 Funde an infizierten Wildschweinen registriert. AgE


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