Guter Geruch bleibt im Kopf

Schweine sind neugierig, intelligent und haben eine exzellente Nase. Dies lässt sich in Stressphasen nutzen, um hohe Tageszunahmen zu erreichen

Verschiedene Studien zeigen, dass Schweine sich gut an Gerüche und Geschmack erinnern können und sie Präferenzen für Aromen entwickeln. Lässt man ihnen die Wahl, bevorzugen sie fruchtige Aromen oder Futter mit einem Vanillegeschmack. Und sie wissen genau, an welcher Stelle im Stall es das leckere Futter gab. Stallt man sie um, bevorzugen sie das Futter, an das sie sich positiv erinnern.

Junge Ferkel lernen den Übergang von der flüssigen Milch hin zu festem Futter nach dem trial-and-error Prinzip. Der Geruch ist dabei ein wichtiger Indikator, um „gutes“ Futter von „giftigem“ zu unterscheiden. Aromen erleichtern jungen Ferkeln nicht nur den Übergang zu festem Futter, sondern helfen ihnen auch in Stresssituationen. Die positive Erinnerung an ihr Futter senkt das Stresslevel. Damit steht mehr Energie für den Fleischansatz zur Verfügung, was zu besseren Tageszunahmen führt.

Eine positive Erinnerung an Gerüche im Futter reduziert das Stresslevel von Schweinen. (Bildquelle: agrarfoto.com)

In einem Versuch bekamen Ferkel über die gesamte Aufzuchtphase ihr Futter mit dem gleichen Frucht-Vanille Aroma. Das gleiche Aroma wurde in der Anfangsmast für sieben Tage gegeben. Die Tiere hatten nach dem Umstallen signifikant höhere Zunahmen als die Tiere aus dem gleichen Stall, die ein Futter ohne Aroma bekamen. Entscheidend waren die Schmackhaftigkeit des Futters und eine entsprechend lange Gewöhnung, damit es zu einer Wiedererkennung kommt.

Tag 7 in der Mast

Kontrollgruppe

Cuxarom

Tageszunahmen [g/Tier{Tag]

680,33

763,05

Quelle: FH Osnabrück, 2017

Neben der eigenen aktiven Prägung auf einen Geruch kann dies auch bereits passiv über das Muttertier erfolgen. Dieses Phänomen ist vor allem für pflanzliche Substanzen bekannt. In einem aktuellen Versuch konnte gezeigt werden, dass Ferkel, deren Müttern ein Kräuterprodukt (Spicemaster GH 512) zugefüttert wurde, nach dem Absetzen dieses Futter bevorzugen. Sie erzielten direkt in den ersten kritischen 14 Tagen höhere Tageszunahmen. Dabei zeigten die Ferkel während der gesamten Absetzphase deutlich weniger Aggressionen. Ein Zeichen für ein reduziertes Stresslevel.

Kontrolle

Spicemaster

Ohrverletzungen, Tag 14. Flatdeck, Anzahl Ferkel

6

4

Ohrverletzungen, Tag 29. Flatdeck, Anzahl Ferkel

32

10

Ohrverletzungen, Tag 42. Flatdeck, Anzahl Ferkel

68

9

Quelle: FH Osnabrück, 2019

Ein Aroma fürs ganze Leben!

Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten von Aromen in der Schweinefütterung unter https://www.kaesler.de/de/das-riecht-nach-effizienz