Bei der Preisfindung für Schlachtsauen geht es wieder zur Sache. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) zog Anfang November den Preis um 3 Cent auf 1,56 €/kg SG an. Das war logisch, lag doch in der Vorwoche die amtliche Notierung um 5 Cent über der VEZG-Notierung. Hintergrund für die relativ hohe amtliche Notierung waren steigende Zuschläge für Sauen, keinesfalls bessere Vermarktungschancen. Die führenden Sauenschlachter reagierten auf die Preiserhöhung „sauer“. Sie forderten sogar eine Preissenkung um 3 Cent. Denn bei durchschnittlichem Angebot tendierte die Nachfrage schwächer. Sauenhälften aus Frankreich und Spanien brachten zusätzlich Druck. Die Schlachthöfe verkündeten daher einen Hauspreis von 1,50 €, das heißt ein Minus von 6 Cent gegenüber der VEZG. Mitte November senkte die VEZG ihren Preis um 3 Cent, die Schlachter blieben aber bei ihrem Hauspreis. Ungeachtet des Preis-Hick-Hacks entwickelt sich im Schlachtsauensektor ein massiver Verdrängungskampf. Wenige große Schlachter kämpfen verbissen um die geringer werdenden Altsauen. Deren Schlachtzahlen gingen im kumulierten Vergleich zum Vorjahr um knapp 13 % zurück, und werden weiter fallen. Hierdurch sind die Preise für Schlachtsauen im Vergleich zu den Mastschweinen gestiegen. Die Preise entbehren zum Teil den wirtschaftlichen Realitäten – meinen jedenfalls die Schlachter. Die VEZG stellt ihre Preismeldung für Schlachtsauen ab Hof ab 6. Dezember ein. Denn je nach Größe der Vermarktungspartie und Entfernung zum Schlachthof können stark variierende Vorkosten von bis zu 40 €/Sau entstehen. Die Preisempfehlung frei Schlachtstätte beschreibt den Markt laut VEZG treffender und bleibt weiterhin erhalten. Dr. Frank Greshake, LK NRW