Fachschulen punkten mit Praxis

Wer künftig mit Schweinen sein Geld verdienen will, braucht eine erstklassige Ausbildung. Der typische Weg ist eine dreijährige Lehre in Praxisbetrieben. Dabei wird die Theorie in Berufsschulen vermittelt. Viele künftige Betriebsleiter drücken danach noch mal die Schulbank. Ziel ist der Weg zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt bzw. Landwirtschaftsmeister. Ein Knackpunkt der Ausbildung ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Vieles hängt davon ab, wie gut der Ausbildungsbetrieb seine Azubis einbindet. Doch auch bei den Berufsschulen gibt es große Unterschiede. So nehmen etliche Auszubildende heute weite Fahrwege in Kauf, um eine attraktive Berufsschule für ihren Schwerpunkt zu erreichen. Das gilt insbesondere, seitdem die feste Schulbindung im August 2008 aufgehoben wurde. Zu den Vorzeige-Schulen für angehende Schweinehalter hat sich in den letzten Jahren auch das Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg im westfälischen Münster entwickelt. Die Schule punktet insbesondere damit, dass aktuell vermitteltes Fachwissen durch die Anwendung in Praxisbetrieben gefestigt wird. Mit diesem Angebot setzt die Schule den Lehrplan besonders praxisnah um. Zum Angebot im Schweinebereich gehören z. B. Übungen zur Schlachtschweinevermarktung, zum Futteranbau sowie zur Öffentlichkeitsarbeit. Die Praxistage finden in Abstimmung mit den Lehrherren auf ausgewählten Ausbildungsbetrieben statt. Ein besonders wichtiger Termin ist für die Münsteraner Schüler der sogenannte Schweinetag kurz vor ihrer Abschlussprüfung. „Wir gehen an diesem Tag im Stall noch mal gezielt Fragestellungen durch, die auch in der Prüfung auf die Schüler zukommen können. Das gibt den Schülern Rückhalt für die Prüfung und macht sich positiv in den Noten bemerkbar“, erklärt Erwin Köster. Der Münsteraner Lehrer ist Hauptinitiator der Praxistage. In diesem Jahr hat Köster den Schweinetag auf dem Betrieb von Martin Povel in Ennigerloh im...