Kampf um Güllefläche

Mit neuem Düngerecht brauchen viele Betriebe mehr Fläche für ihre Gülle. Wen trifft es besonders? Was heißt das für den Güllepreis?

Fred Schnippe, SUS

Die Folgen des neuen Düngerechts werden seit Monaten heiß diskutiert. Zwar bringt die Pflicht zur Stoffstrombilanz vorerst keine Verschärfung.

Doch die Novelle der Düngeverordnung hat es in sich. So kämpfen neben den Tierhaltern auch die Biogasanlagen in Zukunft mit deutlich höheren Nährstoffüberschüssen. Allein in Niedersachsen fehlen rund 376000 ha Güllefläche!

Erschwerend kommt hinzu, dass viele Ackerbauern die Aufnahme von Wirtschaftdüngern kritischer sehen. Denn bei ihnen ist die Düngung mit Gülle jetzt ebenfalls stärker reglementiert. Einige haben geplante Lieferungen von Wirtschaftsdüngern storniert.

Dass etliche Schweinehalter künftig mit steigenden Nährstoffüberschüssen rechnen müssen, hat mehrere Gründe:

  • Bei Stickstoff sind statt 30% nur noch 20% Lagerverluste anrechenbar. Das schlägt auf die Grenze von 170 kg N aus Wirtschaftdüngern durch.
  • Bei Phosphor sind nur 10 statt 20 kg Saldo in der Nährstoffbilanz zulässig.
  • Böden mit hoher Phosphorversorgung (>20 mg P2O5/100 g) dürfen maximal nach Entzug gedüngt werden.
  • Im Nährstoffvergleich sind jetzt bis zu 28 abgesetzte Ferkel statt bislang 22 Ferkel zu berücksichtigen.
  • In der Mast fließen statt 800 g jetzt bis zu 950 g Zunahme in die Bilanz.

Sauenhalter stark betroffen

Die Verschärfungen im Düngerecht haben vor allem in der Sauenhaltung gravierende Folgen. Denn hier wirkt sich der Leistungssprung auf 28 Ferkel je Sau stark aus. Wobei der Phosphor für Ferkelerzeuger weiter der erstlimitierende Faktor bei der Düngung bleibt.

Die Folgen verdeutlicht ein 400er- Sauenbetrieb mit 29 abgesetzten Ferkeln. Dieser füttert bereits...