Schweinehalter zahlen drauf

Der massive Preisanstieg beim Futter drückt die Rendite. Welche Ferkel- und Schweinepreise ­brauchen wir bei hohen und mittleren FutterkostenDer Wind bläst den Schweinehaltern kräftig ins Gesicht. Zwar ist die Anfang Juli wieder auf rund 1,60 € gestiegene Notierung für Schlachtschweine auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Doch der massive Preisanstieg beim Futter hat die Produktion extrem verteuert. Bei aktuellen Markterlösen schreiben Ferkelerzeuger und Mäster nach wie vor rote Zahlen. Doch auf welches Niveau müssen die Marktpreise steigen, um kostendeckende Erlöse für beide Produktionsstufen zu ermöglichen? Um die Frage zu beantworten, haben wir die Vollkosten in der Sauenhaltung und in der Mast ermittelt. Hierbei wurden verschiedene Leistungsklassen gebildet. Denn die biologischen Leistungen haben großen Einfluss auf die Kosten. Beim Futter sind drei Preisstufen hinterlegt. Ausgehend von einem mittleren Niveau haben wir die Futtermittelpreise um 25 % abgesenkt bzw. erhöht: Die Arbeit soll mit 15 € pro Stunde entlohnt werden. Bei den Baukosten haben wir netto 3 200 € pro Sauen- und 360 € pro Mastplatz angesetzt. Davon sind 10 % Jahreskosten für Abschreibung, Unterhalt, Versicherung und Verzinsung kalkuliert. Wie sich die Kosten im Detail zusammensetzen, können Sie auf unserer Homepage unter www.SUSonline.de in der Rubrik „Leserservice“ abrufen. Zunächst zur Sauenhaltung. Wobei wir den Verkauf von 30-kg-Ferkeln unterstellen. Nahezu unabhängig vom Leistungsniveau hat der Preisanstieg beim Futter die Ferkelproduktion verteuert (siehe Übersicht 1). So liegt zwischen der Phase mit günstigem Futter und der heutigen Phase mit teurem Futter ein Kostenanstieg von 12 bis 13 € pro Ferkel! Bei mittleren Futterpreisen steigen die Kosten um rund 6 € pro Ferkel. Nur ein Teil dieser Kostensteigerung lässt sich durch höhere Ferkelzahlen abpuffern. So drückt jedes zusätzlich erzeugte Ferkel die Kosten um rund 2 € pro Tier. Das gilt aber nur im Leistungsbereich von 20 bis 26 verkauften Ferkeln. Steigt die Leistung weiter, nimmt die Kostendegression ab. Bei einem Niveau von 28 Ferkeln je Sau und Jahr bringt jedes zusätzlich verkaufte Ferkel nur noch Einsparungen von unter 1 € pro Ferkel. Das liegt u. a. daran, dass bei großen Würfen mehr Beifutter, Aufzuchtplätze und Zeitbedarf anzusetzen sind. Der Kostenanstieg beim Futter ist zu gleichen Teilen auf das Sauen- und Ferkelfutter zurückzuführen. Ein Betrieb mit 22 bis 24 verkauften Ferkeln muss heute bei einem Preis von 27,50 €/dt für das Sauenfutter gut 340 bis 350 €/Sau und Jahr kalkulieren. Das sind satte 135 € mehr als in Zeiten günstiger Futterpreise. Das ist ein Kostenanstieg um fast 64%! Beim Ferkelfutter kam der Betrieb mit 22 verkauften Ferkeln bei günstigen Futterpreisen (22,50 €/dt) mit gut 191 € pro Sau und Jahr aus. Heute muss der Sau­enhalter für dasselbe Ferkelaufzuchtfutter satte 37,50 €/dt ansetzen. Dies führt dazu, dass das Ferkelfutter jetzt mit fast 320 € pro Sau und Jahr zu Buche schlägt. Das entspricht einem Plus um fast 70 %! Rechnet man auch das Saugferkelfutter hinzu, schlägt der Preisanstieg beim ­Futter in einem Betrieb mit 22...