Warum sie diesen Job gewählt habe? Jenny Wagener muss nicht lange überlegen: „Ich wollte mit Tieren arbeiten“, so die 28-Jährige, „und Rinder waren mir zu groß.“ Gleich nach der Realschule begann sie mit der Ausbildung zur Tierpflegerin mit dem Schwerpunkt Schwein. „Meine Mitschüler schauten mich damals schon etwas schräg an“, erinnert sie sich, „aber letztlich bin ich da drüber gestanden.“ Ihre Lehrzeit absolvierte die gebürtige Magdeburgerin auf einem Betrieb mit Mast und Aufzucht, bevor sie in einem Ferkelerzeugerbetrieb weitere Erfahrungen sammelte. Nach einer „Babypause“ folgte im September 2007 dann der Wechsel zur Ferkelproduktion Theeßen GmbH. Dort arbeitet sie täglich von 6.30 bis 15.30 Uhr sowie an jedem dritten Wochenende. Dies sind 190 Arbeitsstunden je Monat. Als Mutter einer 5-jährigen Tochter ist sie froh über diesen klaren Rhythmus. „Sonst könnte ich den Job nicht machen“, so Jenny Wagener. Im 1 800er-Sauenbetrieb ist sie verantwortlich für den Abferkelstall mit wöchentlich 85 Abferklungen. Zusammen mit zwei weiteren Frauen führt sie hier auch alle Behandlungen der Ferkel durch, bis die Tiere mit drei Wochen den Betrieb verlassen. „Die Leitung ist mir am Anfang nicht ganz leicht gefallen, mittlerweile bin ich aber akzeptiert“, erklärt die Sauenexpertin. Regelmäßig nimmt sie an Fortbildungen und Arbeitskreisen teil. „Es motiviert mich, wenn ich dazulerne und Verantwortung übernehmen darf“, so Jenny Wagener. So hat sie z. B. das Scannen der Sauen erlernt. Auch beim Aussuchen der KB-Eber ist sie mit dabei. Ihr Engagement lohnt sich auch finanziell: Neben dem Festgehalt von rund 7 € je Stunde und 500 € Leistungslohn je Monat bekommt sie einen Extra-Bonus ausbezahlt. -mh-