Der Schweinepreis ist im Keller. Insbesondere die Ferkelerzeuger stehen mit dem Rücken zur Wand. Wie kommt die Branche aus der Krise? Wie meistern wir die Durststrecke?
Fred Schnippe, SUS
Bei Schweinehaltern wächst die Sorge, dass die Preiskrise nicht nur ein Tal im Schweinezyklus ist. Denn der Verfall der Erzeugerpreise ist extrem. Zudem sind insbesondere die jüngsten Senkungen der Notierung saisonal untypisch.
Besonders hart trifft es die Ferkelerzeuger. Ihnen fehlen nach AMI-Berechnungen über 15 € je Ferkel zur Deckung aller Kosten. Zudem haben viele Ferkelerzeuger u. a. wegen der Umstellung zur Gruppenhaltung kaum finanzielle Polster.
In der Mast ist die Lage weniger dramatisch. Deutlich günstigere Ferkel haben Erlösverluste teils abgepuffert. Doch der erneute Preisrutsch treibt auch die Mäster in die roten Zahlen.
Die Hoffnung auf einen baldigen Preisanstieg ist gering. So ist der Markt reichlich mit Schweinen versorgt. Hinzu kommen Probleme beim Fleischabsatz im In- und Ausland.
Über mögliche Gegenmaßnahmen wird kontrovers diskutiert:
- Proteste auf der Straße lehnen die meisten Schweinehalter ab.
- Staatliche Hilfsgelder schaffen nur kurzfristig Entlastung.
- In Holland spricht man über einen gesteuerten Bestandsabbau. Die Um- setzung ist jedoch schwierig.
Fakt ist: Bislang wurde keine durchschlagende Lösung gefunden. Was muss also jetzt geschehen, damit die Schweinebranche finanziell wieder in sicheres Fahrwasser kommt?
SUS hat mit Praktikern und Beratern über die Ursachen der Krise und mögliche Auswege diskutiert.