Auch die Franzosen sammeln inzwischen fleißig Erfahrungen mit der Ebermast. 2012 wurden bereits 5 % der männlichen Ferkel nicht mehr kastriert, und der Anteil wächst. Einziger Vorreiter ist der genossenschaftliche Schlachtbetrieb Cooperl. Dieser hat bislang schon rund 600 000 Eber geschlachtet. Aktuell beträgt der Durchsatz an drei Standorten zusammen etwa 30 000 Eber pro Woche. Der Einstieg erfolgte 2011 mit einem Pilotprojekt mit 40 Mästern. Die Erfahrungen waren so gut, dass inzwischen 60 % der Lieferbetriebe von Cooperl Eber bringen. Die Eber liegen beim Magerfleischanteil 5 %-Punkte über dem Basiswert. Dafür gibt es einen Aufschlag von 15 Cent pro kg, wie Cooperl-Managerin Anne Lacoste in einem Interview mit der holländischen Zeitung Boerderij Vandaag berichtet. Neben der besseren Schlachtkörperqualität profitieren die Schweinehalter auch von der besseren Futterverwertung der Eber. Allerdings gibt es für Stinker einen Abzug, sodass der Erzeugerpreis dann 8 Cent unter dem Basispreis liegt. Im Schnitt sind 3 % der Eber geruchsauffällig. Unterm Strich sollen die Ebermäster 5 € mehr pro Schwein erzielen.