2017 war gut, 2018 wird schlechter

Das abgeschlossene Wirtschaftsjahr 2016/17 war ökonomisch erfolgreich. Aktuelle Preise und Tendenzen zeigen, dass es nur zwölf gute Monate waren.

Klemens Schulz, BRS Bonn

Keine Frage: Das Wirtschaftsjahr 2016/17 wird den Betrieben als eines der besten in Erinnerung bleiben! Die Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch waren gut; Schlachtschweine und heimische Ferkel waren stets gefragt. Die Schweine- und Ferkelpreise konnten sich sehen lassen.

Das heißt: Nach den verlustreichen Vorjahren erzielten die Ferkelerzeuger und die Schweinemäster deutlich bessere ökonomische Ergebnisse. In der Ferkelerzeugung lagen die Direktkostenfreien Leistungen (DkfL) mit 900 € fast 490 € über dem Vorjahresergebnis.

Auch die ökonomischen Ergebnisse in der Schweinemast können sich sehen lassen. Dort stiegen die Direktkostenfreien Leistungen auf 40 € je 100 kg Zuwachs, ein Plus von 22 € gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Euphorie fehl am Platz

Zu diesem Ergebnis kommen die Erzeugerringe und Landeskontrollverbände. Insgesamt liegen Daten aus rund 3800 Mast- und 1969 Ferkelerzeugerbetrieben vor, die nach einheitlichem Standard erfasst werden. Die Betriebe stehen für ca. 314000 Sauen- und rund 12 Mio. Mastschweinedaten.

Die Erlöse 2017 waren gut, doch aktuelle Preise liegen wieder deutlich unter Vorjahresniveau. Auch hatten die schlechten Erlöse der Vorjahre Spuren hinterlassen. Zumal die Direktkostenfreien Leistungen nicht mit Gewinn gleichzusetzen sind. Sie ergeben sich aus den Erlösen abzüglich der Kosten für Futter, Tierzukauf und Tierarzt. Noch nicht berücksichtigt sind erhebliche Kostenblöcke wie Abschreibungen, Reinvestitionen sowie der Lohnanspruch.

Euphorie ist auch deshalb fehl am Platz, weil die politischen Diskussionen eher an Schärfe zugenommen haben. So ist im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr nicht nur der Sauenbestand, sondern auch deutlich die Anzahl der Schweinebetriebe...