In Berlin haben 200 Experten über Alternativen zur Kastration diskutiert. Die besten Chancen bietet die Ebermast. Doch bis zur Praxisreife ist es noch ein langer Weg.Keine Frage: Die Kastration mit Schmerzmittel ist derzeit die einzige Lösung, um unerwünschten Ebergeruch zu 100 % zu verhindern. Doch der Druck auf die Branche wächst. So machte Wolfgang Apel, Vorsitzender des Deutschen Tierschutzbundes, in Berlin unmissverständlich deutlich, dass seine Geduld am Ende ist. Schon im nächsten Jahr sollen neue Kampagnen gegen die Kastration ohne Betäubung folgen. Hoffnungsträger Ebermast Als vielversprechendste Alternative zur Kastration sehen Fachleute die Jungebermast. Knackpunkt ist aber, dass es bis heute keine sichere Technik zur Erkennung von Tieren mit Ebergeruch am Schlachtband gibt. Kaum bekannt ist auch, wie der Verbraucher auf Fleisch von Jungebern reagiert. Bis zur Praxistauglichkeit der Ebermast könnte deshalb die Immunokastration per Spritze eine Lösung sein. Doch auch bei diesem Ver-fahren gibt es noch viele Fragezeichen. Es ist daher zu begrüßen, dass Hochschulen, Versuchsbetriebe und die Industrie am Thema arbeiten. Bundesweit wird geforscht, wie die Produktions-, Schlacht,- und Verarbeitungsstufe reagieren können, wenn die Kastration verboten wird. Auf der vom Berliner Landwirtschaftsministerium und QS veranstalteten Fachtagung haben hochkarätige Referenten aller Produktionsstufen offen diskutiert. SUS stellt die Ergebnisse vor.