Gesundes Fermentfutter

Fermentiertes Futter steigert die Gesundheit, indem der Stoffwechsel der Tiere entlastet und die Futterhygiene verbessert wird.

Michael Werning, SUS

Das Futter bzw. die Fütterung haben erheblichen Einfluss auf die Tiergesundheit. Unter anderem ist ein hohes Maß an Verdaulichkeit und Hygiene der Hebel, um den Medikamenteneinsatz im Schweinebetrieb auf das Notwendigste zu beschränken.

Genau hier setzt die Futterfermentierung an. In diesem Verfahren wird unter weitgehendem Luftabschluss eine Futtervergärung in Gang gebracht, bei der es zu einer vermehrten Milchsäure-Bildung und einem Abfall des pH-Wertes kommt. Kohlenhydrate und Proteine werden dabei für das Schwein vorverdaut, wodurch die Nährstoffeffizienz steigt und der Stoffwechsel entlastet wird. Außerdem verschlechtern sich bei einem pH-Wert von unter 4 die Lebensbedingungen für schädliche Mikroorganismen wie Salmonellen, Hefen und Coli-Bakterien erheblich.

Details beachten

  • Komponenten: Bei der Fermentierung kommt es auf die Komponentenauswahl an. Neben Eiweißfuttermitteln wie Raps- oder Sojaschrot bieten sich insbesondere Getreidekomponenten für die Vergärung an. Sie liefern den Zucker und vor allem die Stärke, die die Michsäurebakterien (MSB) als Energielieferant benötigen. Der Getreideanteil im Ferment sollte daher zwischen 40 und 50 % liegen. Obwohl es technisch gesehen möglich wäre, den Hauptanmischbehälter der Fütterung zu nutzen, ist ein Mischer eigens für das Ansetzen des Ferments empfehlenswert. Achten Sie darauf, dass die Komponenten nicht bereits vor der Fermentation in hohem Maße mit Keimen oder Bakterien belastet sind. Der Anteil der Milchsäure in der Frischmasse bewegt sich im Optimalfall oberhalb der 1,5 %, während Essigsäure und Ethanol bei unter 0,3 bzw. 0,6 % liegen.
  • Starterkulturen: Um die...